ESV Ober-Grafendorf II – UTC St. Margarethen I 4:5
Ein Heimmatch bei sehr guter Kulisse, einigen Zuschauern da unsere 3er Mannschaft zeitgleich ein Spiel bestritt, und dem Wissen, dass es hier wahrscheinlich schon um den Klassenerhalt in der B ging machten die Spiele mehr als spannend.
Heinrich Kain – Margarethen 1er 0:6, 1:6
Kain traf auf den sympathischen Mannschaftsführer der Gegner mit einer ITN von 4,5. Das Ziel war die Brille von letzter Woche mit ein paar Games vergessen zu machen oder, motiviert vom Spiel am Vortag in der +45 gegen einen 4,6er, das erst im Champions Tie-Break verloren wurde, den 1er der Gegner mehr als nur zu ärgern. Es stellte sich aber ziemlich schnell heraus, dass dieses Ziel wohl doch etwas zu hoch gegriffen war, zu Konstant und sicher spielte der Gegner, zwar ohne Killerschlag, aber mit einer unglaublichen Defensivleistung die einfach nicht zu durchbrechen war. Ein paar mehr Games wären sicher drinnen gewesen, aber so konnte sich Kain wieder relativ früh auf das Coaching und Unterstützung der Mannschaftskollegen konzentrieren, ein Déjà-vu von letzter Woche.
Thomas Zöchbauer – Margarethen 2er 5:7, 3:6
Zöchbauer traf auf einen Spieler mit einer ITN von 4,8, eine willkommene Herausforderung für den ewig jungen +45 Reservisten. Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichener Schlagabtausch, mit einem Break hinten gelang es Zöchbauer trotzdem immer wieder die wichtigen Punkte zu holen und den ersten Satz offen zu halten. Beim 1er Match war der erste Satz schon lange vorbei, hier stand es gerade einmal 1:2, was die Intensität des Spieles wiederspiegelt. Im entscheidenden Moment gelang dem Gegner dann das Break und so wurde Satz 1 knapp verloren. Die gleiche Intensität im zweiten Satz, aufholen eines 1:4 Rückstandes auf das 3:4 durch Zöchbauer, dann einige knappe Entscheidungen und die Tatsache, dass der Gegner dann den Druck erhöhen konnte, ließen leider keinen 3. Satz zu, trotzdem eine sehr starke Leistung die sich mehr verdient hätte.
Gregor Goiser – Margarethen 3er 4:6, 4:6
Goiser traf auf einen Spieler mit einer ITN von 5,7 was eine mehr als ausgeglichene Partie erwarten ließ. Der junge St. Margerethener verfügte über ein ausgezeichnetes Service, allerdings manchmal auch sehr Doppelfehlerbehaftet, eine starke Vorhand und gute Returnqualitäten. Goiser wiederum spielte seine Stärken als Linkshänder und seine druckvolle Vorhand perfekt aus und lag auch immer wieder 40:0 oder 40:15 voran, konnte diese Vorteile aber leider zu wenig nutzen und haderte deswegen immer wieder mit seiner Chancenauswertung. Auch die Motivation von außen, dass das Bier nach einem gewonnenen Match noch viel besser schmeckt, konnte leider zu wenig bewirken, und so gingen beide Sätze trotz starker Leistung knapp verloren.
Lucas Haftner – Margarethen 4er 6:0, 6:7, 6:1
Lucas „Lucifer“ Haftner traf auf das Margarethener Urgestein mit einer ITN von 6,5. Ein sagenhafter Wert für den 74-jährigen jung gebliebenen, und wenn man ihn spielen sieht weiß man auch warum. Platziert in der Mitte des Courts nahm er alle Bälle entweder Volley oder kurz nach dem Aufkommen, und verteilte sie geschickt links und rechts bzw. kurz und lang und ließ Haftner so richtig laufen. Im ersten Satz ließ sich „Lucifer“ aber nicht beeindrucken, und spielte perfekte lange Bälle links und rechts am Gegner vorbei, damit war Satz 1 relativ schnell entschieden, die Zuseher gingen von einer schnell entschiedenen Partie aus. Komplett anders der zweite Satz, Haftner änderte irgendwie seine Taktik und spielte dem Gegner fast jeden Ball zentral vor seine Füße, was dieser natürlich dankend annahm und seinerseits die Bälle geschickt verteilte. Nach einem knapp verlorenen zweiten Satz nahm das Coaching von draußen wieder etwas zu, und Haftner konzentrierte sich wieder auf seine Stärken und ließ den Gegner viel besser laufen. Eine klare Sache im dritten Satz, mit ein wenig Zitterhändchen und Hilfe vom Netzband im letzten Game konnte die Partie dann aber gegen einen sehr schwer zu spielenden Gegner gewonnen werden, coole Leistung.
Dominik Prinz – Margarethen 5er: 2:6, 7:5, 6:2
Prinz traf in seinem zweiten Meisterschaftsspiel auf einen Gegner mit einer ITN von 7,3, nach dem Platz gewöhnen und einspielen vom letzten Wochenende laut Papier eine machbare Partie. Aber im ersten Satz merkte man noch immer die fehlende Spielpraxis, zusätzlich spielte der Gegner eine wirklich feine Vorhand die mehr als einmal dort einschlug wo Prinz sich gerade nicht befand. Trotz einiger Chancen auf mehrere Gamegewinne seitens des jungen Obergrafendorfers ging Satz 1 relativ klar an den Gegner, und auch im zweiten dasselbe Bild bis zum Stand von 2:4. Wahrscheinlich merkte Prinz, dass die Zuseher und Mannschaftskollegen immer nervöser wurden, sich ihm aber keiner sagen traute, dass die Partie schon nicht ganz unwichtig wäre, und plötzlich kehrte die Sicherheit in seinen Schlägen retour. Man war sich zwar von außerhalb des Platzes aufgrund der komplett abstinenten Körpersprache oder Emotion auf beiden Seiten nie sicher wer den Punkt gemacht hat, aber Prinz erspielte sich Game um Game und konnte schlussendlich den wichtigen zweiten Punkt im Einzel holen, Chapeau!
Moritz Stangl – Margarethen 6er: 6:0, 6:2
Der junge Stangl traf in seinem zweiten Meisterschaftsspiel in der B auf einen vom ITN her gleich starken Gegner (7,9), ließ aber gleich zu Beginn keine Zweifel aufkommen wer hier der Chef am Platz ist. Perfekt gespielte Vorhandtopspin, technisch einwandfreie Rückhandschläge und ein immer besser werdendes Service machten es dem Gegner alles andere als leicht. Der Gegner schwankte auch ein wenig zwischen Genie und Wahnsinn, wenn er die Bälle mit der Vorhand traf waren sie nur äußerst schwer zu retournieren, aber Stangl spielte intelligent mit und ließ dem Gegner auch die Chance zum Fehler ohne selbst in seinen Schlägen zu übertreiben und trotzdem Druck aufzubauen. Ein weiterer eindrucksvoller Sieg unseres Youngsters in der B der sich immer mehr zu einem Punktgaranten entwickelt und sich das Siegerbier am Abend mehr als verdient hat (es wird gemunkelt es war ein „Null komma Josef“)
3:3 nach den Einzeln hieß für beide Mannschaften, dass zwei Doppel für den Sieg gewonnen werden mussten. Gemeinsam beratschlagte man die Aufstellung und da sich „Lucifer“ vermehrt auf das Coaching konzentrieren wollte, entschied man den anwesenden Thomas „die Hand Gottes“ Zehndorfer mit ins Boot zu holen. Sorry hier an die 3er Mannschaft für das Stehlen des Doppelkings, aber „first come, first serve“ ;-).
Kain/Goiser – Margarethen 1er Doppel: 1:6, 7:6, 10:8
Die Obergrafendorfer trafen jeweils auf Ihre Einzelgegner, und der erste Satz war dann auch relativ schnell vorbei, zu sicher agierte der Gegner von der Grundlinie und am Netz, und zu wenig Druck kam von den Obergrafendorfern, gepaart mit zu vielen Eigenfehlern. Genauso fing auch der zweite Satz an bis zum 2:3, dann wurden die Coaching Stimmen von draußen immer lauter und das „Aktiver, Aktiver“ brannte sich in die Gehirnwindungen der Heimspieler. Im Geiste das Spiel eigentlich schon abgehakt, entschieden Kain/Goiser Punkt für Punkt zu spielen und konnten so mit teilweise kuriosen Bällen das Spiel offenhalten, obwohl sie immer ein Game hinten nachliefen. Chancen auf eine vorzeitige Führung waren immer wieder da, konnten aber nicht genutzt werden, z.B. bei 4:4 und No-Add ein vergebener Smash, aber solche Punkte machen auch stark. Man rettete sich ins Tiebreak des zweiten Satzes und war auch hier immer hinten nach, bis bei Matchball des Gegners beim Stand von 5:6 Goiser alles auf eine Karte setzte und einen unglaublichen, im Aufsteigen genommenen Vorhandschlag, mit gefühlten 140 km/h ins gegnerische Feld donnerte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hielt es die Zuseher und Coaches nicht mehr auf den Bänken und Beruhigungsbiernachschub musste her. Im Champions Tiebreak das gleiche Bild, rasch lagen die Obergrafendorfe 4:7 und 6:8 zurück, bevor mit 4 Punkten in Folge der überraschende Sieg eingetütet werden konnte.
Zöchbauer/Zehndorfer – Margarethen 2er Doppel: 4:6, 5:7
Das Top Doppel aus vergangener Zeit traf auf den 2er und 6er aus den Einzeln und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Netzangriffe am laufenden Band, leider fand „die Hand Gottes“ am Anfang nicht so richtig ins Spiel und war mit seinen Volleys nicht immer zufrieden was er auch lautstark kundtat. Zusätzlich war der 2er der Gäste sehr konstant und sein Partner machte wesentlich weniger Fehler im Spiel als noch im Einzel gegen Stangl. Von der Aufstellungstaktik war das Spiel eigentlich als Fixpunkt eingeplant, die starken Gegner und einige Eigenfehler machten diesen Plan aber schwer umsetzbar, trotz vieler schöner Punkte und großem Kämpferherz ging die Partie leider knapp verloren
Prinz/Stangl – Margarethen 3er Doppel: 6:1, 5:7, 8:10
Somit stand es nach den ersten zwei Doppen 4:4, und die Entscheidung über Sieg oder Niederlage musste im dritten Doppel fallen. Prinz/Stangl zeigten im ersten Satz auch gleich wo die Fahrt hingehen sollte, konstantes Spiel und schön herausgespielte Punkte am Netz ließen die Zuseher jubeln, Satz 1 ließ auf eine schnell erledigte Partie schließen. Doch dann riss plötzlich der Faden ein wenig, der Druck auf die Gegner konnte nicht mehr so aufgebaut werden, und trotz komfortabler Führung im zweiten Satz konnte dieser nicht nach Hause gespielt werden. Das Champions Tiebreak war eine ganz enge Sache, bis zum 7:8 eine ausgeglichene Partie mit vielen Chancen für die Obergrafendorfer, es schlichen sich dann leider immer wieder ein paar leichtere Eigenfehler ein und so wurde die Partie trotz großem Siegeswillen knapp verloren.
Der für den Klassenerhalt wichtige Sieg konnte leider knapp nicht geholt werden, alles in allem aber hochspannende Partien und Top Leistungen, Ziel ist diese Motivation und Teamgeist in die nächsten Spiele mitzunehmen. Danke auch an die zahlreichen Zuseher und Coaches, wobei böse Gerüchte die Runde gehen, dass zu viel Coaching ganz schlecht für das Gleichgewicht beim Rad aufsteigen ist…