An einem trüben Muttertagssonntag traf ESV II auf die Gegner aus Traismauer. Die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes, und ab 10:30 Uhr setzte dauerhafter leichter Nieselregen ein der den gut präparierten Plätzen aber nichts anhaben konnte. Trotzdem Spielkonditionen an der Grenze des Spaßmachens.
SC Traismauer 1er – Heinrich Kain: 6:0, 6:0
Traismauer rekrutierte für dieses Spiel ihren Listenmäßigen 1er, einen ehemaligen Bundesligaspieler und aktiven Trainer. Gegen diesen Gegner mit einer ITN von 2,8 war für Kain leider kein Kraut gewachsen, somit freute sich der MF über ein paar schöne Punkte, ein paar Einstände und 2x sogar ein 40:15 bei eigenem Service das leider, zumindest für ein Game, nicht genutzt werden konnte. Nach 40 Minuten inklusive Einspielzeit war der Spuk vorbei, und Kain konnte sich auf die Unterstützung und Coaching der anderen Partien konzentrieren.
SC Traismauer 2er – Lucas Haftner: 6:1, 6:0
Lucas „Lucifer“ Haftner traf in diesem Spiel auf einen Gegner mit einer ITN von 5,1, für den topmotivierten und vom Trainingslager gestärkten ESV´ler eine willkommene Herausforderung. Das Spiel war auch von der Grundlinie ausgeglichen, der Laufstarke Gegner brachte aber alle gut gespielten Bälle unangenehm retour, und leider fehlte im Spiel von Haftner ein wenig die letzte Konsequenz im Punktabschluss. Immerhin dauerte das Spiel eine halbe Stunde länger als die 1er Partie, und ein paar mehr Games hätte sich „Lucifer“ verdient.
SC Traismauer 3er – Stephan Heilmann: 7:5, 4:6, 6:3
Unser Legionär traf auf einen starken Gegner mit einer ITN von 5,5 was ein offenes Match erwarten ließ. Und genauso fing diese Partie auch an. Heilmann spielte konstant lange Topspin Schläge auf Vorhand und Rückhand und ließ den Gegner ordentlich laufen, sobald der Traismaurer es aber ans Netz schaffte spielte dieser seine Stärke aus. Der erste Satz war geprägt von einigen Breaks und ging im entscheidenden Moment knapp an den Gegner, der zweite Satz war eine Konstanzvorstellung vom ESV´ler, fast keine Eigenfehler und einige unglaubliche Bälle retourniert, somit war ein dritter Satz die logische Folge. Bis zum 3:3 war auch alles ausgeglichen, dann ging dem Traismaurer aber plötzlich fast alles auf, gepaart mit ein paar Eigenfehlern vom ESV´ler wurde der Satz leider verloren, in Summe aber eine Top Vorstellung von Heilmann gegen einen wirklich starken Gegner.
SC Traismauer 4er – Dominik Prinz: 6:0, 6:1
Von der Papierform her war gegen den Gegner mit einer ITN von 5,8 ein ausgeglichenes Match zu erwarten, allerdings spielte Prinz sein erstes Match seit einem gefühlten halben Jahr. Den ersten Satz nutzte der ESV´ler daher um sich ein wenig am Platz zu orientieren und wieder ein Gefühl für seine starken Rückhandschläge zu finden, dadurch ging dieser auch relativ schnell verloren. Im zweiten Satz sahen die Zuseher schon einen ganz anderen Prinzen, die Wucht und Konstanz in den Schlägen kehrte zurück, allerdings kamen der einsetzende Nieselregen und die schwerer werdenden Bälle dem Spiel des ESV´lers nicht entgegen. Das Ergebnis täuscht ein wenig, mit mehr Spielpraxis schaut es auch anders aus.
SC Traismauer 5er – Fabian Prinz: 6:0, 6:0
Der junge, voll im Studentenleben stehende, Prinz stand einem Gegner mit einer ITN von 6,1 gegenüber. Die ersten Games waren gleich wunderbar zum Anschauen, ein intelligentes Spiel vom jungen Prinzen auf dem tiefen Boden, abwechselnd Stoppbälle und Lobs ließen den Gegner ordentlich Laufen. Leider konnte oftmals im Entscheidenden Moment der Punkt zum Gamegewinn nicht gemacht werden, was vielleicht auch daran lag, dass der ESV´ler seit 8 Monaten keinen Schläger in der Hand hatte, liegt wohl in der Familie…. Das Ergebnis täuscht auch ein wenig, wie beim älteren Bruder fehlt einfach die Matchpraxis.
SC Traismauer 6er – Moritz Stangl: 6:2, 4:6, 1:6
Der Youngster in der 2er Mannschaft traf auf einen Gegner mit einer ITN von 6,5, rein vom Papier her eine Herausforderung, die der topmotivierte ESV´ler aber gerne annahm. Das leichte Dauernieseln und der tiefe Boden kamen dem Gegner, der einen äußerst unangenehmen, giftigen Slice mit der Rückhand spielte, im ersten Satz entgegen, Stangl fand hier kein richtiges Mittel. Nach etwas Coaching von außen, und hier sei äußerst lobend erwähnt dass der junge Obergrafendorfer dieses auch perfekt umsetzte, stellte er sein Spiel auf die Vorhand des Gegners um, und konnte so auf sehr hohem Niveau den zweiten Satz nach Hause spielen. Im dritten Satz fühlte er sich so richtig wohl und ließ mit seinem konstanten, sicheren und schnellen Spiel dem Gegner keine Chance. Eine Top Leistung, die den an diesem Tag einzigen Sieg, aber sicher nicht seinen letzten in den Einzeln brachte, Hut ab! Beim anschließendem Siegerinterview war die Motivation klar „Mein Vater hat auch immer auf der Position gespielt, die Nachfolge ist angetreten“
Damit stand es nach den Einzeln 1:5, mit dem Wissen, dass der Gegner beim letzten Spiel alle drei Doppel verloren hatte, entschied man sich für eine Aufstellung die zwei Doppelsiege für einen Punkt ermöglichen sollte. Da die Plätze trotz Dauernieseln in gutem Zustand waren, und man nicht wegen der Doppel nochmal anreisen wollte, wurden diese auch gespielt, die Freude hielt sich aber bei allen in Grenzen.
SC Traismauer 1er Doppel – Kain/Haftner: 6:1, 6:4
Kain/Haftner trafen auf den übermächtigen 1er und den, nur Doppel spielenden Mannschaftsführer der Traismaurer. Der erste Satz ging relativ klar an die Gegner, zu stark agierte der ehemalige Bundesligaspieler, und zu wenig konnte sein Doppelpartner in das Spiel eingebunden werden. Anders der zweite Satz, Kain/Haftner fanden wesentlich besser ins Spiel und lagen auch schon 4:2 voran, leider wurde dann die Fehlerquote wieder eine Spur höher und so konnte der Gegner 4 Games in Folge machen. Alles in allem aber keine schlechte Partie wo vielleicht sogar mehr drinnen gewesen wäre.
SC Traismauer 2er Doppel – Heilmann/Stangl: 3:6, 6:4, 10:7
Heilmann/Stangl trafen auf den 2er und 4er der Einzelpartien, die Freude über die zu spielenden Doppel waren dem 2er von Traismauer so richtig anzusehen, und so konnte der erste Satz relativ schnell und sicher gewonnen werden. Der zweite Satz war eine sehr knappe Angelegenheit, aber die Konstanz von Heilmann und die Volleyqualität von Stangl zeigten ein Doppel, dass für zukünftige Aufgaben gewappnet ist. Das Champignons Tiebreak war bis zum 6:5 sehr ausgeglichen, mit einigen Zauberpunkten für die ESV Mannen, leider machte dann der Gegner einige knappe Punkte und so wurde es etwas unglücklich verloren.
SC Traismauer 3er Doppel – Prinz/Prinz: 7:5, 5:7, 10:8
Die beiden Prinzen trafen auf den 3er und 6er der Gegner, und trotz gemeinsamer Spielabstinenz von knapp 14 Monaten sah man sofort, dass die ESV´ler perfekt harmonierten. Unglaubliche Punkte und Returnqualitäten von beiden machten dem Publikum trotz stärker werdendem Regen so richtig Spaß, am Ende fehlten nur zwei Punkte auf den eigentlich verdienten Sieg, eine Top Leistung! Sowohl das 2er als auch das 3er Doppel war an Spannung kaum zu überbieten, Bierverbrauch zur Nervennahrung der Zuseher lag bei 3l/h (inklusive Gegner….)
Endstand war damit 1:8, die Statistik wies 4 Spiele mit gerade einmal 2 Games für den ESV aus, im Gegenzug 4 sehr knappe Entscheidungen mit einem hochverdienten Sieg von Stangl, der seine Aufstellung in der 2er Mannschaft mehr als nur rechtfertigte. Am Abend erhielt Kain einen Anruf vom sehr fairen MF der Traismaurer, der von sich aus darauf hinwies, bei der Doppelaufstellung einen Fehler gemacht zu haben und das 2er und 3er Doppel falsch eingetragen hat und mit einem Protest einverstanden ist. Nach Rücksprache mit dem ESV Vorstand wird dieser auch eingebracht, Traismauer wird einen Punkt im Abstiegs- oder Aufstiegskampf nicht benötigen, und für den ESV zählt im Abstiegskampf jeder Punkt. Falls der Protest durchgeht wäre der Endstand 3:6, danke an dieser Stelle nochmal an die fairen Traismaurer.