ESV Ober-Grafendorf II – UTC Langenrohr I 6:3
An diesem Sonntag traf der ESV 2 in seinem erst dritten Meisterschaftsspiel auf die starken Gegner aus Langenrohr. Da die +45 erst einen Tag davor ebenfalls gegen Langenrohr den Aufstieg fixierten, war die Motivation natürlich groß, Langenrohr den Ober-Grafendorfer Sandplatz so richtig in Erinnerung zu belassen.
Martin Moser – UTC Langenrohr 1er: 2:6 3:6
Moser traf in seiner Partie so wie im letzten Spiel auf einen Gegner mit einer ITN von 4,7 und war natürlich höchst motiviert wieder einen Sieg auf seinem Habenkonto zu buchen um seine quasi Nummer 1 in der 2er Mannschaft abzusichern. Dieser Gegner war aber doch um einiges stärker als der von letzter Woche, ein ehemaliger Fußballer der sich gut bewegte und immer richtig zum Ball stand, ganz egal welche Winkelschläge Moser auch anbrachte. Böse Zungen behaupten, dass möglicherweise auch der Konsum einiger alkoholischer Fruchtsaftkonzentrate am Vorabend Moser etwas behinderten. Gutes Beispiel war eine Rally über 20 Ballwechsel die Moser unter Zuhilfenahme des Heimnetzes für sich entscheiden konnte, danach aber nach einem Sauerstoffzelt bettelte. Trotzdem spiegelt das Ergebnis nicht das Spiel wieder, denn Moser war immer wieder in den Games dran und wehrte auch gekonnt 5 Matchbälle ab, schlussendlich konnte die Niederlage aber nicht abgewendet werden.
Thomas Zöchbauer – UTC Langenrohr 2er 4:6 6:0 6:2
Der einberufene Routinier traf auf einen Gegner mit einer ITN von 5,8, und gleich von Beginn an entwickelte sich ein hochklassiges Spiel welches schön zum Anschauen war. Der Langenrohrer besaß einen sehr guten Aufschlag und eine sehr gefährliche Vorhand die er immer wieder einsetzte. Speziell im ersten Satz fand diese auch immer wieder ihr Ziel in einer der Platzecken und so ging der Satz knapp an den Gegner. Anders im zweiten Satz, Zöchbauer stellte sein Spiel ein wenig um, erlief einfach jeden Ball, und zwang den Gegner zu immer mehr Fehlern, der Langenrohrer überpowerte häufig und so war der zweite Satz eine klare Angelegenheit. Coaching von außen erfolgte nur über zustimmendes Nicken, der Ober-Grafendorfer wusste am Platz immer selbst was das beste Rezept war („Meine Vorhand gehört ein wenig länger, stimmt’s?“ „Ein paar Stoppbälle wären nicht schlecht, oder?“). In Summe eine Top Leistung gegen einen starken Gegner.
Lucas Haftner – UTC Langenrohr 3er 6:3 3:6 4:6
Der Gegner von Haftner war mit einer ITN von 6,4 mehr als nur in Reichweite, spielte aber um einiges besser als sein ITN es vermuten ließ, doch der Ober-Grafendorfer wurde seiner Favoritenrolle im ersten Satz mehr als gerecht. Von einer, manche behaupten bekannten, Aufschlagnervosität war nichts zu sehen, und auch die Vorhand und Rückhandschläge wurden sicher, und für den Gegner manchmal unerreichbar, ausgeführt. Konsequent spielte Haftner sein Spiel bis zum 3:2 im zweiten Satz durch, und es machte sich bei den Zuschauern die Hoffnung auf einen weiteren wichtigen Punkt für die ESV Mannen breit, allerdings riss plötzlich das Selbstvertrauen in die eigenen Stärken ein wenig ab, und Haftner ließ den Gegner wieder zurück ins Spiel. Speziell die letzten Games im dritten Satz waren geprägt von Übervorsichtigkeit auf beiden Seiten, es wurden fast nur mehr Mondbälle gespielt, oder wie der Gegner es nannte „Extrem Topspinning“, und da waren viele Bälle vom Haftner ein paar Zentimeter zu lang. Mit dem Selbstbewusstsein vom ersten Satz wäre das Spiel sicher zu holen gewesen.
Heinrich Kain – UTC Langenrohr 4er 6:3 6:2
Kain traf auf einen Gegner mit einer ITN von 6,5, den er auch von der +45 Partie am Samstag kannte. Dort lieferte sich der Langenrohrer mit Roman Stangl ein packendes Match, das nur knapp an den Ober-Grafendorfer ewig Jungbleibenden ging. Wissend um die Stopp und Lobqualitäten des Gegners ließ sich Kain erst gar nicht auf dieses Spiel ein, sondern spielte seinerseits auf die etwas schwächere Vorhandseite des Langenrohrers um danach einen Stoppball auf die andere Seite anzusetzen. Der ehemalige Fußballer war zwar unheimlich schnell, aber Kain hatte an diesem Tag sein eiskaltes Gefühlshändchen eingepackt, und der tiefe Boden tat das Übrige. Zwei relativ ungefährdete Sätze führten zum 2:2 Spielausgleich, und da es schon kurz nach 12 war, konnte mit einem Bier, und für den Langenrohrer nur beste russische klare Flüssigkeit, auf das Spiel angestoßen werden
Prinz Dominik – UTC Langenrohr 5er 6:1 6:2
Teil 1 der dreiteiligen Prinzen Festspiele:
Prinz D. war nicht nur auf dem Papier gegen seinen Gegner mit einer ITN von 7,5 der Favorit, sondern zeigte dass auch gleich am Beginn der Partie. Der erst 15-jährige Langenrohrer, der in der 2er Mannschaft alle seine Matches ohne Probleme gewonnen hat und unglaubliches Tennis zeigte, hatte dem klug spielenden Ober-Grafendorfer nichts entgegen zu setzen. Obwohl die Vorhand und Rückhandschläge des Gegners eher auf die 1er Partie schließen ließen, stand Prinz immer richtig zum Ball, und spielte geduldig und schnell mit dem Gegner mit bis dieser einmal zu kurz wurde, und Prinz gezielt und genau seinen Winner ansetzen konnte. Gegen Mitte des zweiten Satzes merkte man die Frustration beim jungen Langenrohrer, viele seine Bälle schoss er dann überpowert ins Out.
In Summe eine Top Leistung, klug und überlegt gespielt, wenn es wieder Spanferkel gegeben hätte, hätte sich Prinz eine doppelte Portion verdient.
Prinz Fabian – UTC Langenrohr 6er 6:0 6:0
Teil 2 der dreiteiligen Prinzen Festspiele:
Prinz F. traf auf einen Gegner mit ITN 8,5, aber ebenso wie der Gegner seines älteren Bruders, war dieser um einiges stärker einzustufen. Aber gegen einen Prinz F. in dieser Form und mit dieser Einstellung ist halt einfach kein Kraut gewachsen. Kick-Aufschläge die diesen Namen wirklich verdienen, gefolgt von unglaublichen Vorhand Topspin, die die anfangs noch gelben Bälle in weiße Nudistenkugeln verwandelten, erspielte sich Prinz Punkt für Punkt. Von draußen hatte man das Gefühl es macht dem jungen Ober-Grafendorfer so richtig Spaß. Ganz selten ließ er sich zu alten Mustern hinreißen, und versuchte den eigenen Ball immer schneller zu spielen als den ankommenden, aber das waren an diesem Tag nur Ausnahmen. Ebenfalls eine Top solide Leistung die Lust auf mehr macht.
Damit stand es nach den Einzeln 4:2. Es musste noch ein Doppel gewonnen werden um einen Sieg einzufahren, der so in der Meisterschaftsplanung gar nicht vorgesehen war. Nach gemeinsamer Beratung entschied man sich für eine Sicherheitsvariante, da die Gegner die letzten Doppel immer anders und meistens mit neuen Leuten gespielt haben, eine Einschätzung daher schwierig war.
Moser/Haftner – UTC Langenrohr 1er Doppel 6:7 3:6
Die ESV Mannen trafen auf den 1er und 2er der Gegner, keine leichte Partie von Anfang an. Trotzdem kamen die Ober-Grafendorfer sehr gut ins Spiel, und führten durch solides Grundlinienspiel von Haftner, und perfekte Volleys von Moser relativ entspannt mit 5:3. Dann kam aber plötzlich wieder etwas Unsicherheit ins Spiel der zwei Heimischen, und durch ein paar Servicefehler und Eigenfehler schnupperte der Gegner plötzlich wieder Satzsiegesluft. Bei 6:5 konnte auch ein Matchball nicht verwertet werden, und so ging leider dieses stark begonnene Doppel schlussendlich noch knapp verloren.
Zöchbauer/Kain – UTC Langenrohr 2er Doppel 7:5 7:5
Das quasi, vom Zusammenspiel her, jungfräuliche Doppel, traf auf die 3er und 4er der Gegner, die sich als äußerst effektiv in Ihrem Netzspiel und Lobspiel erwiesen. Es entwickelte sich ein extrem enger erster Satz, in dem die Ober-Grafendorfer bis zum 4:5 immer einem Break hinterherliefen. Beim Stand von 4:5 und 40:0 bei gegnerischem Aufschlag konnten die Ober-Grafendorfer das Game noch drehen, was beim Gegner die erste Spur hinterließ. Gleiches Bild bei 6:5, es konnte ein 0:40 noch gedreht werden was den Satzgewinn bedeutete, die zweite Spur beim Gegner war schon etwas tiefer. Die 2 ESV Mannen nahmen diesen Schwung in den zweiten Satz mit, und selbst als Kain bei 4:2 und No-Add einen Ball physikalisch unmöglich versemmelte, ließen sich die ESV-Spieler nicht aus der Ruhe bringen und gewannen auch den zweiten Satz äußerst knapp zum Gesamtsieg. Dieses Spiel wurde nicht mit Technik, sondern im Kopf und gegenseitiger Motivation gewonnen.
Prinz D./Prinz F. – UTC Langenrohr 3er Doppel 6:3 6:1
Abschluss der Prinzen Festspieltrilogie:
Die beiden trafen jeweils auf Ihre Einzelgegner, und eigentlich war die Doppelaufstellung auch so gewählt, dass die zwei Youngsters ihren Schwung aus den Einzeln mitnehmen für den sicheren, letzten Punkt auf den Gesamtsieg, das wurde aber vorher nicht verraten… Bis zum 3:3 im ersten Satz war es aber dann doch eine sehr ausgeglichene Partie, vielleicht haben die zwei geahnt was von ihnen erwartet wurde, erst als am Nachbarplatz die 2er Partie mit einem Sieg für Ober-Grafendorf beendet wurde und quasi der Druck auf die zwei Prinzen wegfiel, lief das Match wie auf einer schiefen Ebene und die Gegner machten nur mehr ein Game. Trilogie beendet, Gegner erledigt.
Mit diesem, eher unerwartetem, Sieg hält der ESV jetzt nach drei Begegnungen bei 2 Siegen und einer knappen Niederlage mit insgesamt 8 Punkten, was zu einer gewissen Ruhe beim Klassenerhalt sorgen sollte.