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Auswärtssieg in St.Pölten!

TSG St. Pölten III – ESV Ober-Grafendorf I 4:5

Mit der Befürchtung, dass die Heimischen im Abstiegskampf mit einer besonders starken Aufstellung antreten wurden, trat der ESV hingegen in doppelter Hinsicht gehandicapt an – einerseits hatte man die 40er-Feier des Sektionsleiters vom Vorabend im Blut, andererseits musste auch noch Binder vorgegeben werden, der bisher eine perfekte Saison gespielt hatte.

St. Pöltner 1er – Nestelberger 3:6 3:6
Nestelberger ging noch ohne einen Satzgewinn in dieses Match – nicht, dass solche auf 1 in der Kreisliga A einfach zu holen wären. Dennoch strahlte er die ihm zueigene Ruhe aus und auch am Selbstvertrauen mangelte es ihm augenscheinlich nicht. Gleich zu Beginn des ersten Satzes gelang ihm ein Break und er schaffte es seinen Gegner gut zu bewegen. Der Linkshänder hingegen sah sich mit vielen Stops konfrontiert und musste viel arbeiten um dran zu bleiben – was im ersten Satz aber nicht gelang. Im zweiten Satz war vor allem das siebte Game ein entscheidendes, welches Nestelberger nach hartem Kampf für sich verbuchen konnte. Diese großartige Vorstellung bedeutete beinahe ein Heimsieg für ihn, der in den letzten Jahren in Gehweite zur St.Pöltner Anlage seine Zelte aufgeschlagen hat.

St. Pöltner 2er – Kuhn 6:2 5:7 5:5  w.o.
Mit den genau umgekehrten Voraussetzungen ging Kuhn in sein Match – in Topform befindlich hatte er noch keinen Satzverlust in diesem Jahr hinnehmen müssen. Er sah sich einem routinierten St. Pöltner gegenüber und fand erst nicht so recht ins Match. Er kämpfte etwas mit seiner Schlaglänge, zu viele seiner Bälle landeten hinten im Out. Mit dem Rücken zur Wand zog er sich allerdings selbst nochmals aus dem Sumpf als er sich mit einem Break zum 5:5 zurück ins Spiel brachte. Plötzlich funktionierte alles, mit insgesamt acht Games in Serie zog der Jungspund auf 0:5 im dritten davon. Es folgten nervenaufreibende Games für die Zuschauer, denn sage und schreibe 14(!!) Matchbälle blieben in weiterer Folge ungenutzt, darunter ein 0:40. Bei 5:5 kam Kuhn dann leider zu Sturz und eine Kombination aus Krämpfen und unklaren Schmerzen im Sprunggelenk machten schließlich eine Fortführung des Matches zu gefährlich.

St. Pöltner 3er – Resch 6:2 7:5
Auch das dritte Match des Tages ließ einiges an Spannung erwarten, lagen die beiden doch lt. ITN quasi gleichauf in ihrer Spielstärke. Es entwickelte sich von Beginn an ein sehenswertes Duell, ein ums andere Mal entwickelten sich packende und lange Ballwechsel. Leider hatte der Heimische dabei meist die Nase vorn. Resch hingegen begann an der eigenen Kondition zu zweifeln und versuchte die Entscheidung rascher herbeizuführen, was aber auch nicht den gewünschten Erfolg brachte – im Gegenteil, das Konterspiel des St .Pöltners funktionierte exzellent. Im zweiten Satz schaffte Resch es dann von der Grundlinie mehr an sein Limit zu gehen und die Fehlerquote dennoch unten zu halten, wodurch sich ein Match auf Augenhöhe entwickelte. Gerade als sich die Zuschauer auf einen Tie-Break einstellen wollten, glückte dem St. Pöltner mit einigen großartigen Schlägen doch noch das Break zur 2:1 Mannschaftsführung.

St. Pöltner 4er – Strempek 6:2 6:2
Strempek startete überraschend nervös in dieses Match – so servierte er in seinen ersten beiden Aufschlaggames gleich fünf Doppelfehler. Auch der teilweise im Schatten liegende Platz machte ihm zu schaffen, er hatte Schwierigkeiten den Ball gut im Auge zu behalten. Der St. Pöltner hingegen war gnadenlos, nutzte diese Schwächen geschickt aus und nahm die immer wieder folgenden Geschenke des Kontrahenten in Form von zu einfachen Fehlern gerne und dankend an. Auch im zweiten Satz gelang es Strempek nicht zu seinem Spiel zu finden und die Nervosität und Unsicherheit abzulegen. Beinahe wie eine Kopie des ersten Satzes verlaufend, lag er auch im zweiten von Anfang an in Rückstand und fand keinen Weg um nochmals zurück zu kommen, wodurch der ESV mit 3:1 in Rückstand geriet.

St. Pöltner 5er – Müller P. 4:6 6:3 2:6
Müller P., ob der eigenen Leistungen der letzten Wochen leicht verunsichert, hatte diesmal zur Vorbereitung in die Trickkiste gegriffen – er bediente sich einer intensiven Trainingseinheit mit Binder um die richtige Mischung zwischen Aggressivität und Sicherheit auf dem Platz zurück zu gewinnen. Und man merkte von Beginn weg, dass der Kniff funktioniert hatte, denn genau das machte das Spiel Müllers an diesem Tag so stark. Er überpowerte nicht, machte aber dennoch immer wieder den Schritt in den Platz hinein um seinem Kontrahenten so wenig Zeit wie möglich zu geben. Nachdem er Satz 1 verdient für sich entscheiden hatte, kam der favorisierte St. Pöltner etwas besser ins Match und erzwang einen entscheidenden dritten Satz. Doch auch hier gelang es Müller wiederum seine Stärken auf den Platz zu bringen, spielte vorne weg und schaffte es mit einer grandiosen Vorstellung den zweiten Einzelpunkt einzufahren.

St. Pöltner 6er – Zehndorfer 5:7 6:2 7:5
Zehndorfer musste gleich zu Beginn einsehen, dass die zurecht gelegte Taktik gegen den gut aufgelegten St. Pöltner an diesem Tag nicht funktionieren würde. Ein ums andere Mal passierte dieser den ans Netz stürmenden Zehndorfer, wodurch eine Umstellung erforderlich wurde. Mit deutlich mehr Geduld und längeren Ballwechseln versuchte er nun die Fehler des Gegners zu erzwingen, was gut genug klappte um den ersten Satz zu drehen. Leider hinterließ diese Taktikänderung in der stechenden Mittagssonne seine Spuren, und nach raschem 3:0 im zweiten musste Zehndorfer diesen laufen lassen um sich auf die Entscheidung zu konzentrieren. Den Gin-Geschmack noch im Mund ergab sich ein packendes Duell in dem mal der eine und mal der andere die Nase vorne hatte. Nachdem er zahlreiche Chancen zum 4:5 nicht hatte nutzen können, ging der Sieg letztlich leider denkbar knapp an die Heimischen.

Mit einem 4:2 Rückstand und dem Ausfall des überragenden Kuhn waren die Voraussetzungen für die Doppel alles andere als optimal. Als Ersatzmann konnte Berner nach einer monatelangen verletzungsbedingten Tennispause reaktiviert werden. Den Aufstellungen nach war rasch klar, dass die Heimischen voller Selbstvertrauen versucht hatten auf alle drei Doppel zu gehen um vier Punkte für die Tabelle einzufahren.

St. Pöltner 1er Doppel – Nestelberger/Resch 3:6 5:7
Das mit Abstand stärkste Doppel der Gäste war aufgestellt worden, um zu verhindern, dass man ohne Punkt nach Hause fahren sollte. Und genau das tat es auch. Resch, bekannt als Doppelspezialist, und Nestelberger, der im heurigen Jahr noch kein einziges Doppel verloren hatte, spielten ihre Dominanz sofort aus. Die Heimischen fanden kein Mittel gegen das konstante Grundlinienspiel, die unangenehmen Aufschläge und das Winkelspiel der Gäste. Nach gewonnenem ersten Satz jedoch kippte das Match ein wenig zugunsten der Gastgeber, die sogar mit 4:2 in Führung gehen konnten. Nestelberger/Resch ließen sich davon jedoch nicht beirren, vertrauten weiterhin auf ihre nicht unerheblichen Stärken und drehten auch diesen Satz noch auf beeindruckende Weise zu ihren Gunsten um. Somit war für den ESV ein drittes Match gewonnen und das Minimalziel erreicht!

St. Pöltner 3er Doppel – Müller P./Zehndorfer 6:7 6:1 6:10
Gezeichnet von seinem Einzel kam Zehndorfer nur schwer in die Gänge, und da man noch dazu alle engen Games abgeben musste, stand es rasch 5:0 für die Heimischen. Vor allem Strempeks Einzelgegner hatte die Fäden fest in der Hand. Doch plötzlich schien sich ein Schalter umzulegen, denn die ESV-Mannen explodierten plötzlich leistungsmäßig und spielten ihrerseits mit klugem und aggressivem Doppelspiel die Gegner fast an die Wand. 6 Games in Folge und ein klares 4:7 im Tiebreak bedeutete doch noch den Sieg im ersten Satz. Danach war vor allem mental die Luft etwas draußen, der zweite Satz ging folgerichtig deutlichen an die Heimischen. Müller/Zehndorfer erholten sich davon aber sehr gut, und gingen trotzdem mit guter Mentalität und Zuversicht ins Match-Tiebreak. Zehndorfer zeigte wiederum seine bekannt unglaubliche Stärke am Netz, während Müller sein komplettes Tennis-Reservoir aufbot um mit einem grandiosen 6:10 auf insgesamt 4:4 zu stellen! Chapeau!

St. Pöltner 2er Doppel – Strempek/Berner 6:2 6:7 12:14
Unsicher inwieweit Berners Fitness halten würde, gingen die Gäste in dieses Spiel. Die favorisierten Gastgeber wurden ihrer Rolle auch gerecht, während Strempek weiterhin mit der eigenen Unsicherheit zu kämpfen hatte und Berner erst wieder in seinen Rhythmus kommen musste. Nach nicht allzu langer Zeit führten die St. Pöltner auch im zweiten mit 5:1, kein einziges Servicegame hatten die beiden Ober-Grafendorfer bis dahin gewinnen können. Einige mahnende Worte von Kuhn brachten jedoch Strempek wieder ins Spiel zurück, während Berner seine bekannte Doppelstärke am Netz immer besser zur Geltung brachte. Das unmöglich scheinende gelang, sie drehten Satz 2 und kämpften sich sensationell ins Match-Tiebreak. Mit grandiosem Spiel erspielten sie sich bei 6:9 drei Matchbälle, die erst noch ungenutzt blieben. Auch zwei weitere konnten sie nicht verwerten, ehe Strempek mit einem zweiten Service von unten seinerseits einen Matchball abwehrte. Nach Matchball Nr. 6 war es schließlich so weit, unter dem Jubel der Teamkollegen stand der Auswärtssieg fest!