Sieghartskirchen I – ESV Ober-Grafendorf I 6:3
Unter denkbar schwierigen Voraussetzungen trat der ESV die Reise nach Sieghartskirchen an – die Nr. 1, 3 und 5 der Stammformation mussten vorgegeben werden. Entsprechend trat man als krasser Außenseiter zu diesem Match an, selbst ein Punktgewinn schien ein sehr hochgestecktes und kaum erreichbares Ziel zu sein.
Sieghartskirchner 1er – Kuhn 6:4 6:3
Der junge Kuhn lief kurz vor seinem 22. Geburtstag in Abwesenheit des beim Minigolf engagierten Nestelberger erstmals als Nummer 1 auf. Er sah sich dabei einem Linkshänder gegenüber, mit dem er sich vom Start weg ein packendes Duell lieferte. Der aggressive Sieghartskirchner versuchte von der Grundlinie Druck auszuüben, Kuhn wehrte sich gekonnt und setzte immer wieder zu starken Konterschlägen an. Bis zum 3:4 lief alles mit dem Service, ehe dem Heimischen mit drei Games in Folge der Satzgewinn gelang. Diesen Schwung nahm der Gegner auch in Satz 2 mit, wo er gleich zu Beginn vorlegen konnte. Kuhn versuchte alles um dran zu bleiben, aber die Wende wollte ihm leider trotz vollstem Einsatz und großem Kampf nicht mehr ganz glücken. Somit gingen die Gastgeber mit 1:0 in Führung.
Sieghartskirchner 2er – Binder 6:0 6:7 2:6
Binder, der mit blütenweisser Weste im Einzel anreiste, musste diesmal als Nummer 2 einlaufen, was die Aufgabe diese zu behalten natürlich deutlich erschweren sollte. Obwohl es sich laut ITN um ein 50-50-Match handeln sollte, begann es doch recht einseitig. Immer wieder gelang es Binder den Ball exakt hinter bzw. neben die Linie zu setzen anstatt darauf, was sicher auch dem starken Angriffsspiel des Sieghartskirchners geschuldet war. Bei 6:0 4:2 gelang Binder aber das Rebreak und fand in Folge immer besser ins Match und bessere Mittel um das Netzspiel des Kontrahenten zu neutralisieren. Bei 5:4 wehrte er etwas glücklich einen Matchball ab, rettete sich in den Tiebreak, welchen er trotz zweier Doppelfehler für sich entscheiden konnte. Dieser Satzgewinn gab den entsprechenden Auftrieb auf Seiten der Gäste und Binder drehte das Match in famoser Art und Weise mit grandiosem Konterspiel um einen enorm wichtigen Einzelpunkt einzufahren.
Sieghartskirchner 3er – Müller P. 6:4 6:2
Der standardmäßige 6er des ESV spürte, dass es sich hier um ein sehr enges Match handeln würde. Lange, mit guter Schlaglänge geführte Grundlinienduelle prägten die Begegnung, wobei das Ende jedes dieser Ballwechsel nur schwer vorherzusagen war. Entscheidend war es dem Gegner etwas an Länge nehmen zu können um aggressiver in den Platz zu kommen – kein leichtes Unterfangen für beide. Müller schien Mitte des ersten Satzes Oberwasser zu bekommen und ging mit Break mit 3:4 in Führung. Daraufhin folgten allerdings die absolut entscheidenden Games in diesem Match. Mit jeweils Serien an Break- und Spielbällen dauerten die nächsten 4 Games etwa 45 Minuten – und leider gingen sie allesamt zugunsten der Gastgeber aus. Bei inzwischen großer Hitze zog das Müller den Zahn und er konnte sich trotz allen Bemühens und einer starken Vorstellung nicht mehr ins Match zurück fighten.
Sieghartskirchner 4er – Moser 6:2 6:7 6:2
Der junge Sieghartskirchner sah sich im prallen Sonnenschein dem Oldie der Gäste gegenüber und war auch lt. ITN der haushohe Favorit in diesem Match. Rasch zeigte sich, dass Moser es hier tatsächlich sehr schwer haben wird, zu stark agierte sein Gegner von der Grundlinie, zu viel Druck entwickelte er sowohl mit der Vor- als auch mit der Rückhand. Moser versuchte es mit diversen Varianten, aber sowohl unterschiedliche Ballhöhen als auch Winkel schienen keinerlei Wirkung zu zeigen. Nach einem 6:2 im ersten bekam der Heimische allerdings Probleme mit der Schulter. Eine Reihe an Aufschlagverlusten war die Folge, ehe Moser sich den Tiebreak sichern konnte. In Satz 3 servierte der Sieghartskirchner zum Teil sogar von unten, allerdings funktionierte das Grundlinienspiel nach etwas Coaching wieder perfekt – dadurch war ab dem 2:2 für den Oldie kein Game mehr zu holen.
Sieghartskirchner 5er – Zehndorfer 4:6 6:0 6:1
Noch angeschlagen von den langen Matches der Vorwoche musste Zehndorfer aufgrund der Personalnot dennoch einlaufen, und das auch noch als mehr als deutlicher Außenseiter. Umso überraschender dann der Spielverlauf zu Beginn, der Sieghartskirchner wusste mit dem Grundlinienspiel des Ober-Grafendorfers absolut nichts anzufangen und beging vor allem bei kürzeren Topspinbällen Fehler in Serie. Dennoch erforderte diese Art des Spiels lange Grundlinienduelle, was mächtig an der nicht vorhandenen Kondition Zehndorfers zehrte und auch den Verletzungen zusetzte. Als nach hartem Kampf zur Mittagssonne Satz Nr. 1 mit 4:6 endlich eingetütet war, endete allerdings auch seine Gegenwehr. Verkürzte Ballwechsel brachten absolut keinen Erfolg, das Konterspiel des Gegners war viel zu stark, wodurch Zehndorfer letztlich nicht mehr tun konnte als sich fürs Doppel halbwegs fit zu halten.
Sieghartskirchner 6er – Weingast 6:2 6:3
Weingast ging als Nummer 6 in ebenso deutlicher Außenseiterposition erstmals in seiner Karriere in der Kreisliga A auf Punktejagd. Schnell erkannte er, dass der Sieghartskirchner Konkurrent über ein besonders stabiles Tennis verfügt – und somit Weingasts Standardwaffe, die Vorhand, den Sieg bringen musste. Nicht als Konditionswunder bekannt, hielt er die Ballwechsel gewohnt kurz, übte viel Druck aus, agierte dabei in Summe aber dann doch zu fehleranfällig. Nach ausgeglichenem Beginn zog der Gastgeber Ende des ersten und Anfang des zweiten Satzes rasch davon. Weingast gab nicht auf, brachte ein paar wunderbare Winner an und schien sogar auf dem Weg zu sein sich ins Match zurückzukämpfen, ehe sich die Stabilität des Gegners am Ende doch durchzusetzen vermochte.
Mit einem 5:1 Rückstand nach den Einzeln konfrontiert, war guter Rat nun teuer – für den wertvollen Auswärtspunkt mussten nun irgendwie zwei Doppel gewonnen werden. Nachdem Müller in der Vorwoche die perfekte Aufstellung gefunden hatte, vertraute man diesmal auf Zehndorfers Intuition um die Sensation doch noch möglich zu machen.
Sieghartskirchner 1er Doppel – Kuhn/Binder 2:6 4:6
Die beiden Ober-Grafendorfer sahen sich ihren beiden Gegnern aus dem Einzel gegenüber – was sich wie erhofft nicht als Nachteil erweisen sollte. Binder brachte somit den psychologischen Vorteil ins Spiel sich bereits als perfekter Konterspieler in den Kopf des Gegners eingepflanzt zu haben. Zusätzlich lief auch einfach alles perfekt für die beiden gut harmonierenden Gäste – das Glück war an diesem Tag einfach auf ihrer Seite. Sie holten sich die wichtigen No-Ad-Punkte und trafen die Linien beinahe nach Belieben, was die Gegner schlicht zur Verzweiflung brachte. Nach einem klaren ersten Satz zogen die Ober-Grafendorfer auch in Satz 2 auf 2:5 davon ehe sie das Rebreak hinnehmen mussten. Doch mit einem weiteren gekonnten Returngame fixierten sie den wichtigen Matchgewinn und hielten die Hoffnung auf die Überraschung weiterhin am Leben.
Sieghartskirchner 3er Doppel – Moser/Weingast 6:4 6:1
In der Kombination eines bombastischen Vorhand-Spielers und eines Netzkünstlers sahen sich die Gäste trotz maximaler ITN-Außenseiterrolle auch in diesem Match mit einer kleinen Chance ausgestattet. In Satz 1 wurde es auch das erhofft knappe Match, eben jene angesprochenen Waffen funktionierten so gut, dass es ausgeglichen blieb. Die Entscheidung fiel bei 4:4 als bei einem No-Ad-Punkt der Ball von Moser gerade noch an der Netzkante hängen blieb und den Gastgebern den Vorteil verschafften. Daraufhin gewann das heimische Duo immer mehr an Sicherheit und zog im zweiten Satz rasch davon, während die Ober-Grafendorfer keine Chance mehr erhielten um zurück ins Match zu finden. Damit richteten sich die Augen auf das einzig noch laufende Doppel, das beim Stand von 6:2 die Chance hatte den erhofften Punkt nach Ober-Grafendorf zu holen.
Sieghartskirchner 2er Doppel – Müller P./Zehndorfer 6:4 2:6 6:10
Nachdem die Heimischen nochmal verstärkt gegenüber den Einzeln aufstellten, befanden sich Müller/Zehndorfer wiederum in der Rolle des deutlichen ITN-Underdogs. Der Beginn war nicht besonders vielversprechend – zwar ließen sich die beiden durch kurze starke Phasen in Satz 1 nie ganz abschütteln, insgesamt agierten Müller bei seinen Returns und Zehndorfer bei seinen Aufbauvolleys jedoch einfach zu fehleranfällig. Mit Start von Satz 2 vermochten beide das jedoch weitgehend abzustellen, und es bot sich ein völlig anderes Bild. Nach einem raschen Break wurde Zehndorfer mit Bier Nr. 2 im Blut seinem Ruf des Doppelspezialisten endlich gerecht, und es gelang ihm das Match förmlich an sich zu reißen, wurde am Netz zum unüberwindbaren Hindernis. Zusätzlich gewann Müller an Stabilität von der Grundlinie und die beiden lieferten die perfekte Doppel-Kombination ab, was folglich den sensationellen und hochverdienten Sieg im Champions-Tiebreak bedeutete!