Ein etwas anderer Rückblick auf die Geschehnisse des heurigen Jahres in der Kreisliga A.
Mit einem eindrucksvollen 9:0 Auswärtserfolg über Tullnerbach fixierte die 1er Mannschaft des ESV Ober-Grafendorf letzten Sonntag den Klassenerhalt in der Kreisliga A – und dies nicht zuletzt aufgrund einer über die gesamte Saison betrachtet taktischen Meisterleistung.
Mit dem klaren Fokus darauf den Ball zu Beginn der Saison etwas flacher zu halten um die anderen Teams in Sicherheit zu wiegen, startete man mit einer hauchdünnen, aber letztlich wichtigen 4:5 Niederlage in Sieghartskirchen, wo wieder einmal nach einem 3:3 nur ein Doppel gewonnen werden konnte – nicht einmal die beiden Punkte von Binder konnten das verhindern. Ärgerlich? Mitnichten! Mannschaftsführer Kuhn, der erst mit einer falschen Aufstellung überhaupt alle drei Doppel hatte abschenken wollen, fuhr lächelnd nach Hause… Mit dieser Niederlage und dem bereitwillig kundgegebenen prominenten Ausfall von Nestelberger hatte man erreicht, dass die St.Pöltner in der zweiten Runde den Gegner völlig unterschätzten – und somit konnten die abgegebenen Punkte auf diesem Weg mit einem 5:4 Erfolg postwendend wieder zurückgeholt werden, nicht zuletzt dank eines glänzend aufgelegten Pany, der beide seiner Matches gewinnen konnte. Nach dem bitteren Ausfall von Müller und der Rückkehr von Nestelberger ins Team gelang ein weiterer wichtiger Punktgewinn in Böheimkirchen. Anschließend setzte man wieder auf die ursprünglich ausgegebene Taktik: nach zwei beinharten 0:9 Klatschen des ESV konnten sich die Tullner ihrer Sache sehr sicher fühlen, als sie nach Ober-Grafendorf kamen. Der Überraschungseffekt war groß genug, als Kuhn den in Form einer Sandgrube geschaffenen Heimvorteil gnadenlos ausnutzte, und Zehndorfer erstmals seit vielen Jahren durch Trainingsarbeit und Beinarbeit zu überzeugen wusste. Der ESV blieb daher wiederum mit 5:4 erfolgreich, diesmal sogar dank zweier wichtiger Doppelsiege! Nicht unerwähnt darf der unschätzbare Beitrag von Resch zu dieser Saison bleiben, der just nach seinem 40. Geburtstag zu einer unfassbaren Topform auflief und bei fünf Siegen ohne Satzverlust nur ein einziges Einzel verlor!
Und dank des heroischen Schlusspunktes in Tullnerbach vergangenen Sonntag sieht es nun sogar so aus, als hätten sich der ESV mit dieser verwegenen Taktik Platz 5 sichern können – ein gefinkelter Schachzug, den dem jungen Kuhn vermutlich niemand zugetraut hatte!
