UTC St. Margarethen I – ESV Ober-Grafendorf I 1:8
Bereits beim Eintreffen auf der Anlage des UTC war allen klar, dass an diesem Tag bei 30 Grad plus nicht nur das Tennis, sondern auch die konditionelle Verfassung ausschlaggebend sein wird. Die zwei Plätze in der Nachbargemeinde deuteten außerdem auf einen langen Sonntag hin. Nicht gerade die Besten Vorzeichen für die Gäste aus Ober-Grafendorf…
St. Margarethen 1er – Philipp Nestelberger 1:6, 3:6
Der Ober-Grafendorfer galt auf dem Papier als leichter Außenseiter, was sich während dem Einspielen rasch bestätige. Der St. Margarethner war um 17 Jahre jünger, körperlich fitter und auch die Schlagtechnik sprach für den Hausherren. Und Nestelberger? Nun ja… vielleicht war es die Erfahrung, vielleicht der bessere Matchplan oder vielleicht war es pures Glück, aber der Ober-Grafendorfer schaffte es von Beginn an die wuchtige Vorhand des Gastgebers zu entschärfen. Nachdem er im ersten Game, nach 40:0, noch ein Break kassierte, ließ er den St. Margarethner in Satz 1 nicht mehr anschreiben. Auch im 2. Satz kam der junge St. Margarethner mit den weichen Bällen von Nestelberger nicht wirklich zurecht. Obwohl er immer wieder mit tollen Vorhandschlägen direkte Punkte erzielen konnte, fand er kein richtiges Mittel und machte zu viele unerzwungene Fehler. Am Ende ging die Partie etwas Überraschend klar mit 6:1 und 6:3 an den Ober-Grafendorfer.
St. Margarethen 2er – Florian Resch 4:6, 2:6
Wie auch Nestelberger nutzte Resch das erste Meisterschaftsspiel, um einen neuen Schläger zu testen. Da man auch die Nummer 2 von Ober-Grafendorf nicht mehr gerade als Nachwuchshoffnung bezeichnen kann, muss man sich eben mit 35+ schön langsam über einen leichteren Schläger mit einer größeren Schlagfläche Gedanken machen. Resch konnte aber seine neue Waffe von Beginn an gekonnt einsetzen und spielte stets vorne weg. Ein heikles Game bei 4:3 Führung in Satz 1 konnte der Ober-Grafendorfer für sich entscheiden und servierte zwei Games später aus. Obwohl sich der St. Margarethner tapfer wehrte und zwischendurch immer wieder zu schön herausgespielten Punkten kam, war Resch an diesem Tag nicht zu stoppen. Sowohl von der Grundlinie als auch am Netz war sein Spiel beinahe fehlerfrei und so stellte er mit einem 6:4 und 6:2 kurz nach Nestelberger auf 2:0 für Ober-Grafendorf.
St. Margarethen 3er – Oliver Binder 0:6, 3:6
Ähnliche Vorzeichen wie in der 1er Partie, denn dem Ober-Grafendorfer 81er Jahrgang stand ein junger, großgewachsener Spieler mit tollem Service und einer schneller Vorhand gegenüber. Binder nahm aber immer wieder das Tempo mit hohen Bällen aus dem Spiel, nagelte den Gastgeber auf der Rückhandseite fest und verhinderte so, dass ihm der St. Margarethner mit der Vorhand die Bälle um die Ohren schlug. Auch diese Partie war von zu vielen, teilweise noch ungestümen Eigenfehlern, des talentierten Heimspielers geprägt. Nach weniger als 45 Minuten holte sich Binder den 1. Satz mit 6:0. Selbiges spielte sich auch im 2. Satz ab. Der St. Margarethner bekam zwar Unterstützung von der Sonne, konnte aber nicht verhindern, dass der Ober-Grafendorfer mit 6:0 und 6:3 auf 3:0 für Ober-Grafendorf stellte.
St. Margarethen 4er – Patrick Müller 6:7, 1:6
Kein Mittel, so schien es, fand Müller in Satz 1 gegen die Vorhand seines Gegners. Links und rechts schlugen die Bälle ein. Der Gastgeber knallte – mit Erfolg – auf alles drauf, was ihm auf die Vorhand kam. Egal ob Müller es mit flachen Slice-, höheren Topspin- oder gar Mondbälle versuchte. Der St. Margarethner umlief immer und immer wieder seine Rückhand und Müller – der um einen ITN-Punkt stärker eingestuft war – verzweifelte. Beim Stand von 4:2 im Tie-Break gegen Müller brachte Resch, der das Spiel von der Seite aus verfolgte, dem Ober-Grafendorf den vierten Liter Wasser auf den Platz und hatte auch einen neuen Matchplan im Gepäck. Mit diesen Anweisungen gelang es Müller sowohl das Tie-Break zu drehen, als auch im zweiten Satz sofort vorzulegen. Er nahm etwas Druck aus seinen Schlägen, konzentrierte sich mehr auf die Platzierung der Bälle, schaffte es dadurch die Vorhand des St. Margarethners aus dem Spiel zu nehmen und der Gastgeber verlor seinen Schlagrhythmus. Vereinzelte Bälle, die Müller auf die Vorhand seines Gegner einstreute, fanden dann meist den Weg ins Netz oder Out. Der 2. Satz war eine klare Angelegenheit und Müller erspielte mit einem 7:6 und 6:1 die 4:0 Führung für Ober-Grafendorf.
St. Margarethen 5er – Dominik Prinz 6:3, 3:6, 4:6
Ein weiterer junger, großgewachsener St. Margarethner mit ähnlicher Technik wie der 1er und 3er der Gastgeber: Ein starkes Service und eine gefährliche Vorhand. Nur stand diesmal auch ein jüngerer (25) Ober-Grafendorfer auf der anderen Seite, der das Tempo von der Grundlinie mitgehen konnte. Nur beim Aufschlag gibt es Nachholbedarf. Dieser wurde dem Ober-Grafendorfer auch fast zum Verhängnis, denn mit gefühlten 20+ Doppelfehlern verschenkte er zahlreiche seiner Aufschlagspiele. Mit ein Grund warum Prinz den 1. Satz mit 3:6 abgeben musste. Er fightete sich jedoch in das Match zurück, nahm die Anweisungen seiner Familie und Teamkollegen an – den Ball mit dem Aufschlag zumindest ins Spiel zu bringen – und konzentrierte sich auf seine starke Vor- und Rückhand. Zwei hart umkämpfte Sätze, in denen letztendlich jeweils der Ober-Grafendorfer – trotz zwischenzeitlicher Unzufriedenheit mit dem eigenen Spiel – die Oberhand behielt. Mit 3:6, 6:3 und 6:4 und damit dem 5. Sieg im 5. Einzel besiegelte Prinz zum frühestmöglichen Zeitpunkt den Auswärtssieg für Ober-Grafendorf.
St. Margarethen 6er – Fabian Prinz 7:6, 6:3
Ein “alt”-bekannter St. Margarethner, der schon zahlreiche Ober-Grafendorfer auf seiner Matchliste stehen hat, bekam es an diesem Tag mit dem jüngsten Ober-Grafendorfer zu tun. Mit unglaublichen 71 Jahren (!) flitzte der Oldie wie ein junger Hüpfer über die rote Asche und konterte Ballwechseln für Ballwechsel das Grundlinienspiel von Prinz aus. Dieses Spiel war ein Paradebeispiel wie wichtig die Taktik und Erfahrung im Tennissport ist. Der Ober-Grafendorfer war bemüht, hielt das Spiel im 1. Satz an der Kippe aber der St. Margarethner fand ein ums andere Mal die richtige Antwort. Nach dem engen Tie-Break, welches an den Gastgeber ging, war der Wille des jungen Ober-Grafendorfers im 2. Satz gebrochen. Er brachte kaum noch eine Vorhand oder Rückhand ins Ziel und musste sich letztendlich mit 6:7 und 3:6. geschlagen geben. St. Margarethen verkürzte dadurch auf 1:5 – CHAPEAU, lieber Ewald!
Der Auswärtssieg war den Ober-Grafendorfern nach den Einzelspielen zwar nicht mehr zu nehmen, die Gastgeber ließen jedoch nichts unversucht, das Ergebnis noch zu ihren Gunsten kosmetisch zu korrigieren. So lieferten sie um die 50 Schnitzelsemmeln von der Gemeindestube und ermutigten die Ober-Grafendorfer ordentlich “reinzuhauen” – genau das Richtige an so einem Tag!
St. Margarethen 1er Doppel – Resch/Binder 4:6 1:6
Trotz leichter Außenseiterrolle (nach ITN) gingen die Ober-Grafendorfer mit Selbstbewusstsein in die Partie, da es im Doppel auf ganz andere Sachen ankommt als im Einzel. Den Zuschauern wurde ein erstklassiges Match mit zahlreichen spektakulären Punkten – auf beiden Seiten – geboten. Die Routiniers setzten sich aber nach einem knappen ersten Satz dann doch eindeutig mit 6:4 und 6:1 durch und stellten auf 6:1 für die Gäste.
St. Margarethen 2er Doppel – Nestelberger/Müller 0:6 0:6
Im 2er Doppel waren die Gäste die klaren Favoriten, was sich auch rasch im Match bestätigte. Wenn auch oftmals, in No-Ad Situationen, bei den Gastgebern Pech im Spiel war, ließen die beiden Ober-Grafendorfer nichts anbrennen und spielten mit 6:0 und 6:0 das 7:1 heraus.
St. Margarethen 3er Doppel – Prinz/Prinz
Beim Stand von 7:1 für Ober-Grafendorf entschied St. Margarethen das 3er Doppel w.o. zu geben.
Der ESV Ober-Grafendorf feiert einen klaren, wenn auch etwas Überraschenden 8:1 Auswärtssieg beim UTC St. Margarethen. Wir bedanken uns bei unseren Nachbarn für den sehr freundschaftlichen und fairen Wettkampf sowie die hervorragende Verpflegung zur Mittagszeit. Nächstes Jahr dann einen Schweinsbraten mit Erdäpfelknödel, bitte. Der ESV wünscht euch viel Erfolg für die ausstehenden Begegnungen. Bleibt’s g’sund und bis zum nächsten Mal!