ESV Ober-Grafendorf I – UETV St.Pölten I 6:3

ESV I feiert ersten Saisonsieg

Im zweiten Spiel der Saison konnte der ESV diesmal auf alle verfügbaren Kräfte zurückgreifen. Der Tabellenführer UETV St.Pölten war zu Gast auf unserer Anlage, dennoch rechnete man sich in Bestbesetzung Chancen aus, das Spiel zumindest offen zu gestalten. Das im Vorjahr ins Leben gerufene jährliche Kräftemessen mit den St. Pöltnern fand somit im zweiten Jahr im Rahmen der Mannschaftsmeisterschaft statt – vor einem Jahr musste man den Wanderpokal nach St. Pölten ziehen lassen, diesmal sollte er in Ober-Grafendorf bleiben…

Nestelberger – UETV 1er 4:6 3:6
Der stärkste Ober-Grafendorfer stieg leicht verspätet in die Meisterschaft ein, spielte aber dennoch gleich wieder ein furioses Match. Der favorisierte St. Pöltner schien zu Beginn rasch wegzuziehen, aber Nestelberger kämpfte sich zurück in den Satz und ging sogar mit 4:3 in Führung. Immer wieder gelang es ihm den gigantischen Aufschlag zu entschärfen und sich packende Duelle auf Augenhöhe zu liefern, er musste aber dann doch sein Service und somit auch den Satz abgeben. Auch im zweiten Satz hielt Nestelberger großartig dagegen, dennoch war ihm letztlich kein Satzgewinn vergönnt.
 
Resch – UETV 2er 2:6 0:6
Ein Match, dessen Ausgang nüchtern betrachtet ganz einfach durch simple Statistiken illustriert werden kann. Wie Resch diese während seines Matches so akkurat führen konnte, ist nicht ganz klar, aber dennoch konnte er dem Spielberichteschreiber nach seinem Spiel beeindruckende Details vorlegen. Das erste Problemfeld lieferten die Aufschläge, denn von 45 versuchten ersten Aufschlägen landeten leider nur 5 im Feld. Eine zweite Stärke des Linkshänders, das aggressive Match mit gut vorgetragenen Netzattacken, kam ebenfalls nicht zur Entfaltung. So konnte er von 18 Netzangriffen in diesem Match tatsächlich nur zwei erfolgreich abschließen – 72,2% der Angriffsbälle landeten hierbei leider in einem Bereich bis maximal 43cm nach der T-Linie. Somit blieben letztlich auch nur 2 von 14 Games auf der Habenseite – die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
 
Binder – UETV 3er 6:1 7:5
Binder, der als Favorit in diese Begegnung ging, startete auch so. Er dominierte das Spiel spielerisch, bewegte den Gegner mit seinen langen Grundlinienschlägen sehr gut und konnte ihn so immer wieder zu Fehlern zwingen. Mit Fortdauer des Matches wurde der St. Pöltner allerdings immer sicherer, ging die langen Rallyes mit, wobei ihm immer weniger Fehler unterliefen. Binder, der auch ein wenig mit dem noch weichen und unebenen Platz haderte, ließ in Satz 2 zahlreiche Chancen auf Breaks und Games ungenutzt, wodurch das Match noch zu einer sehr knappen Angelegenheit wurde. Am Ende biss er sich aber noch mal so richtig fest und brachte die entscheidenden Games nach Hause, wodurch der ESV auf 1:2 verkürzen konnte.
 
Stangl – UETV 4er 6:3 0:6 6:1
Stangl, noch immer leicht verunsichert so weit vorne spielen zu müssen, startete etwas verhalten ins Match, wurde aber mit Fortdauer des ersten Satzes immer stärker. Vor allem ab dem 2:3 spielte er sehr stark, holte vier Games in Serie und sicherte sich den Satz eindrucksvoll. Vielleicht weil es am Ende doch etwas zu einfach gegangen war, ließ er dann aber ein wenig nach und sein Kontrahent nutzte das sofort. Der St. Pöltner bekam Aufwind, platzierte seine Vorhand immer besser und trug auch gekonnte Netzangriffe vor. Bei 0:5 realisierte Stangl dann, dass er selbst wieder aktiver werden musste. Er verlor das umkämpfte Game zwar noch, war aber wieder voll zurück im Match. Mit einem grandiosen dritten Satz, in dem er den etwas nachlassenden Gegner wieder mehr in Bedrängnis brachte, konnte er den deutlichen Sieg für den ESV verbuchen.
 
Zehndorfer – UETV 5er 6:2 7:5
Der Mannschaftsführer der Heimischen startete mit Selbstvertrauen ins Match und dominierte den Gegner mit seiner Topspinvorhand, unterstützt durch dessen Eigenfehler, beinahe nach Belieben. Lange schien es keinen Zweifel am Ausgang des Matches zu geben, das 6:2 war die logische Folge. In Satz 2 begann dann die Konzentration ein wenig nachzulassen, Zehndorfer versuchte zwar weiter seinen Gegner zu bewegen, machte dabei aber eine Serie unerzwungener Fehler. Die Vorhand kam nicht mehr so druckvoll und auch die Beinarbeit ließ immer mehr nach. Zusätzlich stellte der St. Pöltner sein Spiel leicht um, kam immer häufiger ans Netz, was dem Ober-Grafendorfer nicht behagte. Dieser stellte dann ebenfalls sein Spiel leicht um und attackierte mehr die Vorhand des Linkshänders, was ihm nach einem 3:5-Rückstand doch noch zum 7:5 verhalf.
 
Haftner – UETV 6er 6:2 7:6
Haftner sah sich einem prominenten Gegner gegenüber, der allerdings keineswegs durch Arroganz sondern vielmehr durch seine sportliche Fairness positiv auffiel. Leicht kränklich angetreten ging es Haftner darum die Ballwechsel kurz zu halten, da er um seine körperliche Unterlegenheit in einer langen Schlacht wusste. Dies gelang zu Beginn auch exzellent. Mit seiner wuchtigen Vorhand und vielen Stops fuhr er einen Punkt nach dem anderen ein, ein rasches 6:2 war die Folge. Doch der Kontrahent stellte sich immer besser darauf ein, wehrte sich mit viel Kampfgeist und einem guten Händchen. Der zweite Satz war eine hauchdünne Angelegenheit, in der der Jungvater der glücklichere war. Mit 11:9 behielt er die Oberhand und stellte somit auf 4:2 für den ESV.
 
Es galt bei 4:2 nun ein Doppel zu gewinnen um den Sieg in trockene Tücher zu bringen, mit drei Doppelsiegen war es aber sogar noch möglich drei Punkte für die Tabelle einzufahren. Mit einem Auge auf die zweite Möglichkeit schielend erfolgte quasi einstimmig die Aufstellung, welche die Gegner vorerst sehr optimistisch stimmte. Der UETV sah die Chance auf die Sensation gekommen doch noch als Sieger vom Platz zu gehen.
 
Resch/Binder – UETV 1er Doppel 6:4 5:7 2:10
Resch und Binder, welche in der Vorwoche mit einer sensationellen Leistung den Punktgewinn beschert hatten, standen dem stärksten Doppel der Gäste gegenüber. Vor allem der 1er des UETV glänzte mit seinem Ausschlag und seiner Spielübersicht, welchem die Ober-Grafendorfer ihrerseits ihr ganzes Doppelkönnen gegenüber stellten. Und so erkämpften die beiden auch Satz 1, indem sie dem etwas schwächeren Partner gleich zwei Mal den Aufschlag abnahmen. Auch in Satz 2 lief es vorerst gut, rasch konnte eine 3:1 Führung heraus gearbeitet werden. Dann gingen jedoch zwei wichtige Games verloren, und das Momentum kippte in die andere Richtung. Ein Break bei 5:6 besiegelte den Satzverlust, im Champions Tie-Break schließlich dominierten die Gäste dann völlig. Dennoch erneut eine starke Vorstellung, die beinahe sogar zu drei Punkten geführt hätte!
 
Nestelberger/Stangl – UETV 2er Doppel 6:4 7:5
Hier setzten die Ober-Grafendorfer auf ein schon ziemlich gut eingespieltes Doppel, das bereits einige Siege in der Meisterschaft auf dem Konto hatte. Leider erwischte Stangl hier keinen besonders guten Tag, beging zu viele unnötige Eigenfehler und traf das eine oder andere Mal die falschen Entscheidungen. Nestelberger spielte hingegen gewohnt konstant, und so brachten die beiden vor allem in wichtigen Phasen dennoch die Punkte auf ihre Seite. Vom ITN her als deutliche Favoriten zu sehen, war gerade in diesen Momenten der Unterschied zu merken, welche den Erfolg in Satz 1 und eine 5:3 Führung im zweiten brachten. Nach einem kurzen Wackeln durch einen unnötigen Serviceverlust, fuhren die beiden letztlich doch den verdienten Zwei-Satz-Sieg ein.
 
Zehndorfer/Haftner – UETV 3er Doppel 6:1 6:1
Besonders in diesem Match zeigte sich, dass die Freude der Gäste über die Aufstellung verfrüht war. Das Match begann für das Ober-Grafendorfer Duo zwar katastrophal, als Zehndorfer sofort sein Service zum 0:1 dank vier glänzender Returns abgeben musste, aber ab dann sah man sensationelles Doppeltennis der beiden. Haftners unfassbare Vorhand schlug ein ums andere Mal bei den Gegnern ein, während Zehndorfer sein Netzspiel zur Vollendung trieb. Die St. Pöltner fanden keinen Weg um das Spiel auch nur ansatzweise offen gestalten zu können. Ein deutlicher Gamegewinn folgte dem nächsten – bemerkenswerterweise verloren die Heimischen sogar das einzige No-Ad-Game des Spiels. Ein grandioser Auftritt mit raschem Ende, der den anderen beiden Doppeln, in denen jeweils gerade mal Satz 1 beendet war, die Sicherheit gab, dass das Spiel bereits gewonnen war.
 
2 Spiele, 3 Punkte – ein vielversprechender Auftakt ins Meisterschaftsjahr. Zum Klassenerhalt werden aber mit Sicherheit noch einige Punkte mehr benötigt, und bereits am kommenden Donnerstag wird der ESV versuchen auf heimischer Anlage für Zuwachs zu sorgen. Zu Gast sind allerdings die Meisterschaftsmitfavoriten aus Purkersdorf, was das Vorhaben zwar nicht gerade erleichtert, aber dafür den Zuschauern tolles Tennis garantiert.