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ESV I feiert 40er von Stangl

ESV Ober-Grafendorf I – Judenau II 1:8

Diesmal war die Motivation auf den Tennisplatz zu kommen bei den meisten Spielern weniger dem Tennis sondern vielmehr der anschließenden Geburtstagsfeier von Stangl geschuldet. Ohne die Nummer 1 Nestelberger galt es davor noch rasch gegen Judenau zu spielen, das seinerseits gegenüber dem Frühjahr um einen Landesligaspieler verstärkt antrat. Ein von vornherein ungleicher Kampf.

Resch – Schmidt 5:7 3:6
Resch zeigte von Beginn an den Weg auf, den es zu gehen galt. Durch viele Netzangriffe hielt er die Ballwechsel kurz um anschließend als erster vom Bierfass kosten zu dürfen. Auch sportlich gesehen funktionierte das zunächst gut, er spielte eine 5:3 Führung heraus, die Schmidt mit sehr konstantem Grundlinienspiel jedoch seinerseits zum Satzgewinn drehen konnte. Im zweiten Satz zeigte sich ein ähnliches Bild, wobei Resch seinen Bewegungsradius einmal bezeichnend mit dem einer der Pension nahen und im ältesten Gewerbe der Welt tätigen Dame verglich, die als ihren Arbeitsplatz den Wiener Prater auserkoren hat. Somit gewann Resch die Challenge um das ersten Bier des Tages knapp!

Kuhn – Corazza 2:6 7:5 1:6
Kuhn sah sich einem exzellenten Konterspieler gegenüber, was ihm nicht besonders behagte. Corazza tat sehr wenig für das Spiel, vielmehr nahm er nur das Tempo seines Gegners mit, der seinerseits oftmals überpowerte. Im zweiten Satz gelang Kuhn dann die Dosierung zwischen Angriff und Punktaufbau viel besser, punktete in den richtigen Augenblicken gekonnt mit Winnern und sah plötzlich wie der dominierende Spieler aus. Leider handicapte ihn dann eine kleine Fußverletzung, die sich auch auf die mentale Seite seines Spiels auszuwirken schien. Somit war im dritten Satz für den Youngster nichts mehr zu holen.

Zehndorfer – Turnhöfer 2:6 2:6
Die einzige Prüfung, der sich Turnhöfer in diesem Match unterziehen musste, war eine des Charakters. Nachdem er einen Satz lang versuchte seinen Gegner vor zweiten Aufschlägen durch Rumtrampeln zu Doppelfehlern zu bewegen, revanchierte sich Zehndorfer einmal auf gleiche Weise. Turnhöfers zweiter Aufschlag landete daraufhin deutlich im Out. Mit der Gewissheit ihm eine charakterliche Lektion erteilt zu haben, ließ Zehndorfer sofort wieder davon ab – doch schon im nächsten Game startete der Judenauer erneut seine Mätzchen. Note „Enttäuschend“.
Im wirklich entscheidenden Duell ums erste Bier unterlag Zehndorfer trotz des klaren Ergebnisses Resch um knappe 30 Sekunden…

Berner – Kamauf 2:6 4:6
Berner, der sich derzeit spielerisch wieder deutlich im Aufwind befindet, bot auch hier eine starke Leistung. Leider traf er auf einen Kontrahenten, dessen Rückhand noch stärker war als die seinige, was seinen Matchplan rasch über den Haufen warf. Auch konnte man immer wieder die verstohlenen neidischen Blicke auf die Krügerl der Mannschaftskollegen erkennen, die seinen Fokus etwas vom Spiel abzulenken schienen. Somit reichte in diesem Fall eine starke spielerische Leistung trotzdem nicht zu einem Satzgewinn, was seinem Selbstvertrauen allerdings keinen Dämpfer versetzen sollte.

Urank – Wieczorek 2:6 4:6
Der beim letzten Match noch fehlende Urank war nur aufgrund der Abwesenheit von Nestelberger wieder in die Mannschaft gerückt – und versuchte natürlich sofort sich seinen Platz zurückzuerkämpfen. Mit seinen gewohnten Stärken hielt er die Begegnung lange Zeit halbwegs offen und nutzte das Match zusätzlich um die eigenen Topspinschläge zu trainieren. Somit musste Urank erstmals in einem Einzel in diesem Meisterschaftsjahr den Platz als Verlierer verlassen – allerdings bewies der Polizist, dass er aus dieser Mannschaft sowohl aus sportlicher als auch aus gesellschaftlicher Sicht nicht wegzudenken ist.

Stangl – Robl 6:4 3:6 3:6
Stangl startete grandios in seinen großen Tag. Ein ums andere Mal konnte er Robl dessen Service abnehmen, und es gelang ihm im entscheidenden Moment das eigene zu halten. Noch viel höher einzuschätzen war allerdings seine Übersicht in der Mitte des zweiten Satzes. Mit geschultem Blick erkannte er den Durst in den Gesichtern seiner Mannschaftskollegen und gab sofort das mitgebrachte Bierfass zur Verköstigung frei. Aufs erste Anstoßen mit dem Neo-40er musste allerdings noch ein wenig gewartet werden, da das Match über drei Sätze verlief. Die dargelegten Qualitäten sind natürlich ein fettes Empfehlungsschreiben für die kommende Saison!

Inzwischen an Promille deutlich in Führung gelegen, ging der ESV ohne jegliche taktische Überlegungen in die Doppel, die im Vergleich zu den Einzeln viel knapperes Bild zeichneten.

Resch/Urank – Schmidt/Wieczorek 6:3 6:4
Resch, der sicherheitshalber in der Zwischenzeit noch einen Kaffee zu sich genommen hatte, bildete mit Urank das gewohnt starke Doppel. Die beiden trafen jeweils auf ihre Einzelgegner, gegen die sie zuvor keinen Satz hatten gewinnen können. Das starke und eingespielte Doppel ging aber letztlich dennoch überraschend deutlich als Sieger vom Platz. Eine großartige Leistung, wodurch man sich in Resch’s Lager fragen musste, ob eine alkoholbefreite Spielvorbereitung nicht der falsche Weg zum Erfolg ist.

Berner/Kuhn – Kamauf/Robl 4:6 6:7
Mit einem famosen Start zog das Ober-Grafendorfer Doppel rasch auf 4:0 davon. Doch irgendwie entglitt ihnen die Partie wie aus dem Nichts komplett und mit sechs Games in Serie konnten die Gäste den Satz für sich verbuchen. Der zweite Satz war ebenfalls eine sehr enge Angelegenheit, die folgerichtig eine Tie-Break-Entscheidung nach sich zog. Dennoch zeigten Kuhn und Berner phasenweise beeindruckendes Tennis, eine Paarung, die man künftig womöglich öfters gemeinsam auf dem Platz sehen könnte.

Zehndorfer/Stangl – Turnhöfer/Schüttengruber 2:6 6:2 6:10
Leider fand die 4:0 Bier-Führung, mit der Zehndorfer/Stangl starteten, keinen Niederschlag im Spielstand. Man sah ein fair geführtes Doppel, das Turnhöfer zu Beginn mit seiner wuchtigen Vorhand völlig dominierte. Dank eines beinahe fehlerlosen Spiels der Ober-Grafendorfer im zweiten Satz wendete sich das Blatt, und schließlich musste das Champions Tiebreak über den Sieg entscheiden. Die Judenauer hatten hierbei mit Rahmenschlägen und Netzrollern das Glück auf ihrer Seite, und gingen somit als Sieger vom Platz.

Am kommenden Sonntag findet mit dem Nachtragsspiel in Böheimkirchen das letzte Meisterschaftsspiel der Saison statt. Mit einem Auswärtssieg könnte der ESV sogar noch den dritten Platz in diesem Aufstiegsplayoff belegen.