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Riesenschritt Richtung Meistertitel

UTC Wilhelmsburg III – ESV Ober-Grafendorf III 3:6

Mit einer starken Aufstellung und breiter Brust fuhr man nach Wilhelmsburg. Den beruflich verhinderten Stangl R. konnte man durch den sehr starken Goiser und den krankheitsbedingten Ausfall von Pany durch das Einspringen von Vorstandlechner W. sehr gut kompensieren.

Wilhelmsburger 1er – Zehndorfer 3:6 6:4 2:6
Zehndorfer kämpfte von Beginn an mit dem ungewohnt schnellen Untergrund und fand nicht gut ins Match. Der Kontrahent, mit einem 6,9er ITN ausgestattet wusste das vor allem mit seinem unangenehmen Service gut zu nutzen. Dennoch sah alles nach einem recht sicheren Sieg aus, als sich Zehndorfer beim Ball zum 1:3 im zweiten Satz einen Muskelfaserriss in der Wade (wie die spätere Diagnose ergab) zuzog. Mit dem ständigen Gedanken aufzugeben, spielte er aus dem Stand und war auf diese Weise chancenlos, ehe er sein Spiel völlig umstellte. Permanentes Serve-Volley ebenso wie Chip&Charge beim Return mit jeweils sehr langsamem Aufrücken funktionierten in Satz 3 sehr gut, vor allem weil er ein überragendes Volleyspiel aufzog. Unglaubliche Konstanz gepaart mit ein paar Zauberschlägen brachten dem für seine 3. Halbzeiten bekannten Ober-Grafendorfer die Führung und verhinderten die eigentlich geplante Aufgabe sobald ein Doppelspieler organisiert war – eine unglaubliche Leistung, die sowohl den Willen für die Mannschaft zu kämpfen als auch das feine Tennishändchen unterstrich!

Wilhelmsburger 2er – Goiser 0:6 0:6
Goiser bewies von Beginn weg seine zur Zeit unglaubliche Form, bei der ihm der schnelle Belag auch noch entgegen kam. Dem unangenehmen Linkshänderaufschlag ließ er seine druckvolle Vorhand folgen, rückte bei Bedarf ans Netz und vollendete ein ums andere Mal sicher. Sein Gegner fand nicht einmal annähernd ein Rezept um da mithalten zu können. Goiser bewies dabei allerdings auch seine Hartherzigkeit, denn sowohl das mehrfache Bitten des Gegenspielers als auch die Interventionen seitens der gegnerischen und selbst die der eigenen Mannschaftskollegen stießen auf absolut taube Ohren – er verteilte gnadenlos dennoch eine Brille. Eine beeindruckende Vorstellung, die die Abwesenheit von Stangl R. Absolut vergessen machte.

Wilhelmsburger 3er – Vorstandlechner G. 6:7 5:7
Vorstandlechner, der mit einer leicht besseren ITN als leichter Favorit in diese Begegnung ging, tat sich von Anfang an schwer. Keiner der beiden konnte sich entscheidend absetzen. Der Mannschaftsführer des ESV hatte mit der Schnelligkeit des Belages ebenso seine kleinen Schwierigkeiten, fand das richtige Maß an Tempo für seine Schläge nicht. Obwohl er meist vorlegen konnte, gelang dem Gegner immer wieder Ausgleich und so landeten die beiden im Tie-Break. Dieses verlief so gar nicht nach Wunsch und Vorstandlechner sah sich bei 6:4 zwei Satzbällen gegenüber, wehrte dieser aber nervenstark ab und brachte den Satz doch noch in trockene Tücher. Der zweite Satz verlief sehr ähnlich, die Folge waren weiter lange und enge Games – bezeichnend dafür war, dass die 3 Sätze im 1er-Match beendet waren, als man hier erst mitten im zweiten Satz stand. Auch diesmal hatte Vorstandlechner das bessere Ende für sich, konnte sogar den gang in den Tie-Break diesmal vermeiden. Kämpferisch top stellte er somit das 0:3 sicher.

Wilhelmsburger 4er – Vorstandlechner W. 6:1 6:4
Diesmal war Oldie Vorstandlechner am Vortag bei den Senioren gar nicht im Einsatz gewesen, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf die IIIer Mannschaft. Allerdings gelang ihm die Umstellung auf den schnellen Belag überhaupt nicht. Das Timing passte nicht, die Folge war eine viel zu große Anzahl an Eigenfehlern. Erst in Satz 2 schien er sich langsam an die Bedingungen zu gewöhnen, aber das war letztlich einfach nicht genug. Das Kämpferherz war da, der Wille trotz der bereits großen Hitze zu spüren, aber der Wilhelmsburger brachte um eine Spur mehr Konstanz auf den Platz. Zu wenige freie Punkte gab es dann vor allem gegen Ende des zweiten Satzes wodurch Wilhelmsburg auf 1:3 verkürzen konnte.

Wilhelmsburger 5er – Huber 3:6 4:6
Huber ging als Favorit in dieses Match und wollte das auch von Beginn an unter Beweis stellen. In leichtem Ärger noch über die Niederlage in der Vorwoche hatte er sich vorgenommen, diesmal wenig an die Sicherheit zu denken, sondern seinen druckvollen Schläge mehr zu vertrauen. In der Meisterschaft auf dem Platz zu stehen ist zwar nicht dasselbe wie Training, Huber versuchte aber wie in letzterem aufzutreten. Dies gelang in einigen Phasen des Matches sehr gut, folgerichtig ging der erste Satz recht eindeutig an die Gastmannschaft. Der Start in Satz 2 allerdings verhieß nichts Gutes – nach nicht allzu langer Zeit stand es 4:0. Huber wusste, dass nur mehr ein Mittel helfen konnte: eine Schnitzelsemmel von Walter. Und so war es auch. Aufgeputscht gab es kein Halten mehr und mit sechs Games in Serie stellte Huber auf furiose Art und Weise auf 1:4!

Wilhelmsburger 6er – Stangl M. 6:4 3:6 6:0
Das Nachwuchstalent hatte hier einen besonders unangenehmen Gegner erwischt. Der Wilhelmsburger, bekannt für sein tempoarmes aber sehr sicheres Spiel, sollte sich als schwierige Prüfung erweisen. Der erste Satz war eine enge Kiste, in der Stangl nur ein paar wenige Bälle von einem Erfolg trennten. Zu häufig suchte er in dieser Phase den Weg ans Netz und wurde immer wieder vor allem durch Lobs ausgekontert. Nach einem 2:0 im zweiten kam er jedoch groß auf, spielte geduldiger, und erspielte sich auf diese Weise immer mehr Punkte. Der Youngster schien obenauf, jedoch ließ mit dem Erreichten auch ein wenig die Anspannung nach. Dies nutzte der dreimal so alte Wilhelmsburger sofort geschickt aus. Stangl biss sich zwar nochmal ordentlich ins Match, eine kleine Taktikänderung beim Gegner erschwerte das Comeback jedoch zusätzlich – und so stand es 2:4 nach den Einzeln.

Mit Stangl R., der nach seinem Dienst im Freibad nebenan weilte, konnte der Ausfall von Zehndorfer prominent ersetzt werden. Da den Gegnern ebenfalls mit der Nr. 1 und 4 zwei Spieler fehlten, versuchte man einerseits den Sieg einzufahren, andererseits schielte man doch mit einem Auge darauf, ob nicht auch alle drei Doppel zu gewinnen wären um vier Punkte für die Tabelle zu erobern.

Wilhelmsburger 1er Doppel – Stangl R./Vorstandlechner W. 1:6 4:6
Wieder entschied man sich die ganze Erfahrung des ESV in einem Doppel zu vereinen. 108 Jahre geballte Routine (nicht wie letztlich behauptet 104 Jahre, dieser Recherchefehler war wohl dem jugendlichen Aussehen Vws geschuldet) starteten vehement in dieses Match. Nichts mehr zu sehen war von Vorstandlechners Unsicherheit aus dem Einzel, im Gegenteil, er erwies sich als Macht am Netz und gewohnt konstant von der Grundlinie. Auch Stangl hatte den Wechsel vom Freibad auf den Platz gut überstanden und spielte gekonntes Doppeltennis. Der zweite Satz verlief zwar etwas enger, aber in der entscheidenden Phase übernahm Vorstandlechner endgültig das Kommando. Zusammenfassend traf ein Ausspruch eines beobachtenden Gegners aus dem 2er Doppel den Matchcharakter am besten, als er meinte: „Den losst a si net nehma, der Oide…“.

Wilhelmsburger 2er Doppel – Vorstandlechner G./Huber 6:1 3:6 10:7
Auch hier ging man eigentlich als Favorit ins Rennen – allerdings war davon erstmal nichts zu sehen. Die Wilhelmsburger zogen ein sehr riskantes und druckvolles Spiel auf, schafften es dabei aber gleichzeitig die Fehlerquote bemerkenswert gering zu halten. Dies erhöhte wiederum den Druck auf die Gäste ein wenig mehr zu riskieren, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Nach dem ersten Satz änderte sich jedoch die Charakteristik des Matches, sowohl Huber als auch Vorstandlechner gelangen einige sehenswerte Punkte, und die beiden gingen rasch in Führung. Zwar konnten die Gastgeber noch auf 3:5 verkürzen, dann war der Ausgleich jedoch hergestellt und ein Champions Tie-Break musste entscheiden. Nach dem 0:1 starteten die Gastgeber eine Wahnsinnsserie von sieben Punkte in Folge und hatten alsbald die ersten Matchbälle bei 9:2. Fünf davon konnten zwar noch abgewehrt werden, dann war jedoch der Sieg der Heimischen nicht mehr zu verhindern.

Wilhelmsburger 3er Doppel – Goiser/Stangl M. 0:6 1:6
Das stark aufgestellte 3er Doppel sollte in jedem Fall den Auswärtssieg fixieren, falls vorne nicht alles nach Wunsch laufen und sollte, und so agierten die beiden auch. Goiser schaffte damit insgesamt eine Serie von 21 gewonnenen Games, ehe er doch eines den Gegnern überlassen musste. Zu souverän spielten die beiden ihr druckvolles und dennoch fehlerarmes Spiel. Stangl fand wieder zu mehr Sicherheit am Netz als im Einzel, womit wiederum alle eingesetzten Spieler mindestens einen Punkt zum nächsten Erfolg auf dem Weg zum Titel beitragen konnten und insgesamt ein 3:6 zu Buche stand.

Somit ist der ESV III nur noch einen Sieg vom Meistertitel entfernt, welcher am kommenden Sonntag gegen Traisen eingefahren werden soll. Diese Begegnung wird entgegen der ursprünglichen Ansetzung in Ober-Grafendorf statt in Traisen gespielt und ein Sieg würde dem ESV neben dem Meistertitel auch den Aufstieg in die Kreisliga D bescheren.