ESV Ober-Grafendorf I – TEK Böheimkirchen I 3:4

ESV I muss sich TEK Böheimkirchen in der 35+-Klasse knapp mit 3:4 geschlagen geben

Am Ende wurde es enger als erwartet, auch ein 4:3 Sieg wäre absolut realistisch und nicht ungerecht gewesen. Es zeigte sich aber einmal mehr, wie wichtig und spielentscheidend die Punkte aus des Doppelbegegnungen sind.

Nestelberger – Böheimkirchner 1er 6:4, 6:3
Auf dem Papier als Außenseiter (ITN 3,401 vs. 3,281) ging der Ober-Grafendorfer 1er, hochmotiviert in die Partie und sah sich erneut einem Linkshänder gegenüber. Nestelberger fand an diesem Samstag jedoch die geeigneten Mittel gegen das unangenehme Kick-Service. Auch dank seiner eigenen Aufschlagleistung waren die ersten Games alle eng umkämpft. Bei 3:3 – nach den obligatorischen konditionsintensiven ersten Games, in denen Nestelberger immer wieder an eine Aufgabe denkt – holte sich der Lokalmatador das Break, konnte dieses dann zu Null bestätigen und erkämpfte sich bei 5:3 drei weitere Break- bzw. Satzbälle, die er jedoch alle nicht verwerten konnte und noch das 5:4 kassierte. Mit einem Rückhandwinner an die Außenlinie holte sich der Ober-Grafendorfer dann doch den 1. Satz mit 6:4. Im zweiten Satz haderte der Gast mit seiner Aufschlagleistung, er konnte sein gefährliches Kick-Service nicht wie gewollt anbringen, wodurch Nestelberger schon früh zwei Breaks gelangen. Nestelberger spielte konstant weiter, holte den Böheimkirchner mit Stopp-Serien immer wieder aus der Komfortzone und verwertete seinen 1. Matchball zum – leicht überraschenden aber nicht unverdienten – Sieg. 1:0 für den ESV.

Berner – Böheimkirchner 2er 2:6, 7:5, 10:8
Standen die beiden Akteure vor einigen Jahren noch in der selben Seniorenmannschaft, erinnerte dieses Mal nur noch das Trikot des Böheimkirchners aus der abgelaufenen Dekade an die gemeinsamen Zeiten. Beim letzten Aufeinandertreffen (NÖ Senioren Indoor Landesmeisterschaften 2018) musste sich Berner klar mit 2:6 und 3:6 geschlagen geben. Auch am Samstag schien alles nach Plan für den Böheimkirchner zu laufen, nachdem er sich den 1. Satz glatt mit 6:2 holte. Berner, schon von Beginn an unruhig und mit seinem Spiel unzufrieden, geriet immer mehr in Rage und verbrachte Mitte des 2. Satzes mehr Zeit mit der Suche nach einem geeigneten Plätzchen, um sein Racket zu atomisieren. Irgendwie dürfte sich dann beim Stand von 2:6, 4:5 und 40:0 bei Aufschlag des Gastes aber ein Schalter umgelegt haben. Wer weiß, vielleicht dachte der Gegner er sei schon durch und es reicht, dem Ober-Grafendorfer nur noch die Bälle mit Stoßbewegungen hinein zu slicen, aber einen Berner darf man eben nie abschreiben. Er wehrte die drei Matchbälle ab, holte sich das Break zum 5:5, servierte zum 6:5 und nahm seinem Kontrahenten ein weiteres Mal den Aufschlag zum 7:5 Satzgewinn ab. Mit dem Momentum auf seiner Seite erspielte sich Berner mit einem jetzt beinahe fehlerfreien Spiel einen 5:3 Vorsprung im entscheidenden Champions Tie-Break, der jedoch schon wenige Minuten später in einen 5:8 Rückstand umgewandelt wurde. Der Ober-Grafendorfer gab aber nicht auf, pushte sich von Ballwechsel zu Ballwechsel und verwertete beim Stand von 9:8 ebenfalls seinen 1. Matchball zum umjubelten (und emotionalen) Sieg. Der so wichtige Einzelerfolg für Berner in dieser Saison. 2:0 für den ESV.

Müller – Böheimkirchner 3er 0:6, 3:6
Müller kämpfte im ersten Satz mit den Bällen, kam er doch gerade von der Kinder Trainingsgruppe, in der er nur mit Red-Balls spielt. Schnell waren die Kräfteverhältnisse verteilt und Müller musste Satz 1 mit 0:6 abgeben. Im 2. Satz kam er dann aber wieder besser ins Spiel und seine Grundlinienschläge fanden immer öfter das gewünschte Ziel. Kaum ein Game wurde gespielt, in dem es nicht knapp herging. Letztendlich musste sich der Ober-Grafendorfer seinem Gegenüber mit 0:6, 3:6 geschlagen geben – und das nur wenige Minuten bevor Berner seinen Matchball verwerten konnte. 2:1 für den ESV.

Kain – Böheimkirchner 4er 4:6, 1:6
Der Ober-Grafendorfer begann souverän und konnte stets vorlegen. Ab dem 4:3 war dann aber der Wurm im Spiel von Kain drinnen. Der Böheimkirchner spielte ein sehr variantenreiches Tennis, und schaffte es so, dem Ober-Grafendorfer kaum mehr einen Schlag-Rhythmus zu geben. Präzise Grundlinien Winner, gefolgt von hervorragend vorbereiteten Netzangriffen und vollendet mit zauberhaften Volleys, wie man es in Ober-Grafendorf eigentlich nur von „Slowhand“ Zehndorfer kennt, wurde der Böheimkirchner immer stärker, dreht den Rückstand in ein 6:4 und ließ auch im 2. Satz nichts mehr anbrennen. Am Ende musste sich Kain in einer unterhaltsamen Partie mit 4:6 und 1:6 geschlagen geben. 2:2 Unentschieden.

Heilmann – Böheimkirchner 5er 1:6, 6:1, 10:2
Dieses Spiel wird wohl beiden Akteuren noch lange in Erinnerung bleiben. Heilmann musste sich mit einem absoluten Routinier messen, der in der heurigen Senioren Mannschaftsmeisterschaft bei sieben Auftritten bisher genau 9 Games abgegeben hat. Der Legionär aus West-Niedersachsen holte sich gleich das 1. Game, dabei blieb es aber auch. Der Böheimkirchner ließ nichts anbrennen und brachte Heilmann mit seiner druckvollen Vorhand immer wieder in unlösbare Situationen. Dann plötzlich ein völlig konträres Bild im 2. Satz. Heilmann stellte seine Rückhand etwas auf und versuchte auch immer öfters auf die Rückhand seines Gegners zu kommen. Der Böheimkirchner versuchte dann seine Chancen zu nutzen, sobald er zu einem Vorhandschlag kam, nur setzte er diese nicht wie im 1. Satz an die Linien, sondern teilweise deutlich ins Aus. Heilmann versuchte seinem Spielstil treu zu bleiben und dürfte seinem Gegner damit den letzten Nerv gezogen haben. Die engen Games konnte der Ober-Grafendorfer alle für sich entscheiden und holte sich dadurch den 2. Satz mit 6:1. Ein weiteres Mal musste also das Champions Tie-Break ein Einzel entscheiden und es schien so, als hätte der Böheimkirchner nach der Toilettenpause (nach Satzverlust) bereits abgeschaltet. Er ließ Heilmann fast ohne Gegenwehr auf 8:0 davonziehen, ehe er dann zumindest noch mit zwei Punkten anschrieb. Heilmann machte dann aber den Sack mit 1:6, 6:1 und 10:2 zu. 3:2 für den ESV.

Mit diesem Zwischenstand nach den Einzel haben wohl beide Mannschaften nicht gerechnet. Nun reichte dem ESV Ober-Grafendorf also ein Sieg aus den verbleibenden zwei Doppel. Nachdem sich Müller nach den Einzel, aufgrund muskulären Problemen im Rücken, auf seine Puch500 schwang, standen mit Nestelberger, Berner, Kain und Heilmann die Doppelakteure automatisch fest.

Nestelberger/Berner – Böheimkirchner 1er Doppel 6:2, 3:6, 5:10
Zum 1. Satz muss man nicht viel sagen… Die beiden Ober-Grafendorfer zogen mit einer beeindruckenden Leistung rasch auf 5:0 davon, mussten dann zwar noch zwei Games abgeben, holten sich den 1. Satz aber verdient mit 6:2. Man hatte scheinbar alles unter Kontrolle und das ist – wie so oft im Tennis – gefährlich und führt zu Nachlässigkeit, wie auch an diesem Tag. Im 2. Satz lief man ständig einem Game hinterher. Auf der einen Seite schlichen sich bei Nestelberger und Berner mehr Fehler ein, auf der anderen Seite wurden die beiden Böheimkirchner, die den Ober-Grafendorfern in ihren Einzeln noch unterlegen waren auch aktiver, konstanter und dementsprechend stärker und mit drei verlorenen No-Ad-Games stand es dann auch schon 3:6. Hatte man in den Einzel mit zwei gewonnen Champion Tie-Breaks noch das Glück auf Heimseite, so mussten sich die Ober-Grafendorfer im Doppel mit 5:10 geschlagen geben. 3:3 Unentschieden.

Kain/Heilmann – Böheimkirchner 2er Doppel 1:6, 1:6
Wie vermutet war in diesem Doppel nicht viel zu holen, zu stark waren die beiden Böheimkirchner, die dem zusammengewürfelten Doppel aus Ober-Grafendorf keine Chancen ließen. Glücklich in beiden Sätzen angeschrieben zu haben musste man sich mit 1:6 und 1:6 geschlagen geben. 4:3 für Böheimkirchen

Eine Niederlage die kaum weh tut, standen die sportlich sehr fairen Zwei- bzw. Vierkämpfe, sowie das anschließende gesellige Zusammensitzen mit den bekannten Gästen klar im Vordergrund. Immerhin verbuchten die Ober-Grafendorfer drei Einzelsiege, mit denen man vor Spielbeginn auch nicht unbedingt rechnen konnte.

Mit dem Auswärtsspiel gegen Tulln 2, am 10. August, endet die heurige “35+ Saison” auch schon wieder nach unglaublichen zwei Partien…