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Auswärtssieg in Wilhelmsburg

Für die 1er Mannschaft des ESV geht in der Kreisliga B nach Erreichen des hervorragenden dritten Platzes im Frühjahr die Meisterschaft im unteren Playoff weiter – mit dem eindeutigen Ziel einen Abstieg in die Kreisliga C endgültig zu vermeiden. Mit drei Bonuspunkten ausgestattet war die Ausgangslage bereits vorab gut. Nach der Absage der letzten Woche gingen die Playoffs mit dem Match in Wilhelmsburg überraschend trotz widriger Bedingungen endgültig los, weil die Allwetterplätze in Wilhelmsburg eine Begegnung doch zuließen.

SG Wilhelmsburg I – ESV Ober-Grafendorf I 3:6

Der ESV musste drei Absagen hinnehmen, wobei vor allem die der Nr. 2 Resch besonders ins Gewicht fiel. Allerdings fehlte auch bei den Gastgebern die starke Nr. 2, weswegen ein ausgeglichenes Spiel zu erwarten war, und das Ziel eines Punktgewinnes dadurch doch mehr als realistisch erschien.

Wilhelmsburger Nr. 1 – Nestelberger 1:6 3:6
Nestelberger lieferte eine weiteres seiner überragenden Matches, die er dieses Jahr bereits am laufenden Band fabriziert hatte. Der Belag, der einen sehr flachen Absprung des Balles bewirkte, kam ihm dabei besonders entgegen. Mit überragend gespielten Stops und einem generell überaus dominanten Auftreten machte er einen Punkt um den anderen gegen den sympathischen Mannschaftsführer der Gastgeber. Dass dieses Duell zweier 3,5-3,6-ITN Spieler derartig einseitig verlaufen würde, ist jedenfalls dem fehlerlosen Spiel des Ober-Grafendorfer 1ers geschuldet, der damit in seiner Karriere erstmalig die magische Marke von 3,5 unterschreiten wird. Chapeau, Hr. Nestelberger!

Wilhelmsburger 2er – Zehndorfer 6:0 6:3
Zehndorfer, der als Mannschaftsführer sich selbst nur aufgrund von drei Absagen sowie um den sehr starken etatmäßigen 2er der Gastgeber taktisch zu entschärfen aufgestellt hatte, kam mit Belag und Bedingungen gar nicht zurecht. Zusätzlich zu verletzungsbedingten Problemen und einer generellen Unform auch noch durch dringliche private Turbulenzen abgelenkt, verbrachte er bei den Seitenwechseln mehr Zeit am Handy als am Platz selbst. Er bereitete dem Match auf schnellstmögliche Weise ein Ende – hier könnte sich ein Kyrgios noch einiges abschauen!

Wilhelmsburger 3er – Berner 3:6 7:5 6:0
Berner startete grandios in das Match, ging rasch mit Break und 3:0 in Führung. Der Gegner wirkte verunsichert, während er von Berner mit lang gespielt Topspinbällen über den Platz gehetzt wurde. Ohne großartige Schwierigkeiten brachte Berner seine Aufschlagspiele ins Trockene um den ersten Satzes folgerichtig zu gewinnen. Zu Beginn des zweiten Satzes änderte sich die Charakteristik dann völlig, der Wilhelmsburger agierte deutlicher weniger fehleranfällig und zog rasch auf 4:0 davon. Berner kämpfte sich grandios auf 4:4 zurück, und vergab schließlich sogar zwei Breakbälle zum 5:4. Dann war allerdings die Luft weitgehend draußen und auch dieses Spiel ging für den ESV verloren.

Wilhelmsburger 4er – Müller P. 6:4 6:4
Ein ausgeglichenes Duell gab es hier für die wenigen Zuschauer zu sehen. Lange wechselten sich die Games der beiden ab, wobei Müller mit Fortdauer des Spiels immer mehr die Kontrolle zu erobern schien. Doch dann gab es den überraschenden Aufschlagverlust zum falschen Zeitpunkt und Satz 1 war für die Gastgeber verbucht. Müller zog sein aggressives Spiel jedoch weiter durch und erspielte sich folgerichtig eine 4:1 Führung in Satz 2. Leider schlug dann der Verletzungsteufel zu. Von einer Bauchmuskelzerrung gehandicapt war für den eigentlichen Mannschaftsführer der 2er Mannschaft in weiterer Folge leider nichts mehr zu holen, wodurch der ESV mit einem deutlichen 1:3 in Rückstand geriet.

Wilhelmsburger 5er – Haftner 7:6 4:6 1:6
In diesem Match trafen zwei ähnliche agierende Kontrahenten aufeinander. Beide versuchten das Match mit aggressiven Vorhandbällen zu kontrollieren und es wechselten sich hervorragend herausgespielte Punkte mit Eigenfehlern ab. In einem sehr ausgeglichenen ersten Satz hatte dann aber der Wilhelmsburger im Tiebreak die Nase leicht vorne. Dann gelang es Haftner immer besser dem Match seinen Stempel aufzurücken. Bei teilweise starkem Regen zog er auf 5:2 davon, und konnte nach kurzem Zittern mit einem Break zum 6:4 schließlich den Satzausgleich herstellen. Dadurch bekam der werdende Vater noch einen letzten Schub, der ihn endgültig auf die Siegerstraße katapultierte. Mit einem sehr starken dritten Satz besiegte er seinen vom ITN her zu favorisierenden Kontrahenten letztlich klar, ein wichtiger Sieg!

Wilhelmsburger 6er – Stangl 3:6 0:6
Stangl ging als deutlicher Favorit in dieses Match, liegt sein ITN doch deutlich mehr als einen Punkt unter dem des Gegners – und genauso gestaltete sich das Match dann auch. Stangl machte weniger Eigenfehler, streute immer wieder Stops aber auch Netzangriffe ein und dominierte seinen Gegner eigentlich in allen Phasen des Spiels deutlich. Nach gewonnenem ersten Satz verstärkte sich zwar der Regen, wodurch sich der Brillenträger dennoch nicht aus seinem Konzept bringen ließ. Es gab keinen Zweifel mehr über den Sieger des Matches und die Nr. 6 des ESV, inzwischen ITN-mäßig eigentlich eindeutig die Nr. 3 des Teams, machte kurzen Prozess mit seinem überforderten Gegner, womit es schließlich 3:3 nach den Einzeln stand.

Das ursprüngliche Ziel eines Punktgewinnes war mit dem 3:3 bereits erreicht, aber natürlich stand die Tür zum Sieg nun offen. Die Mannschaft hoffte nun einmal mehr auf den bekannten Riecher Zehndorfers für die richtige taktische Variante, der versuchte auf diese Weise seine Anwesenheit zu rechtfertigen. Zumindest vorab war man zufrieden, denn die Aufstellung der Gegner wurde exakt erraten.

Wilhelmsburger 1er Doppel – Berner/Müller P. 3:6 7:6 7:10
Gegen das starke 1er Doppel der Gastgeber lief der verletzte Müller zusammen mit Berner ein, der dafür bekannt ist an seinem Tag überragende Doppelqualitäten zu besitzen. Und ein solchen Tag erwischte letzterer. Mit überragenden Grundschlägen dominierte er dieses Doppel, grandios unterstützt von einem aufopfernd kämpfenden Müller. So konnten die beiden auf 5:2 im ersten Satz davonziehen und schließlich ausservieren. Der zweite Satz war eine hauchdünne Angelegenheit, jeder zu kurz geratene Schlag der Ober-Grafendorfer wurde beinhart bestraft. Dennoch kämpften sie sich in den Tiebrak, welcher leider verloren ging. Aber es wartete noch die zweite Chance des Champions-Tiebreaks auf sie, welches die beiden mit einer Glanzleistung für sich entscheiden konnten. Ein famoser Auftritt der Underdogs!

Wilhelmsburger 2er Doppel – Nestelberger/Stangl 0:6 0:6
Die Wilhelmsburger sahen sich hier dem mit Abstand stärksten Doppel der Ober-Grafendorfer gegenüber – was sich auch sofort bemerkbar machte. Nestelberger zeigte gleich zu Beginn wie das Spiel ablaufen würde und nahm den Gegnern mit ein paar genial geschlagenen Bällen rasch jede noch so kleine Hoffnung, während Stangl seine gewohnte Konstanz an den Tag legte. In weiterer Folge beobachteten Nestelberger und Stangl mehr das Geschehen auf den beiden anderen Plätzen, da sie sich des eigenen Sieges sehr sicher waren. Nicht ein einziges Game überließen sie ihren Kontrahenten, entsprechend rasch brachten sie das Match dann auch ohne großes Aufsehen mit der Höchststrafe zu Ende.

Wilhelmsburger 3er Doppel – Zehndorfer/Haftner 6:7 6:7
Das Ober-Grafendorfer Duo startete wie die Feuerwehr ins Match und zog mit 5 Games in Serie von 0:1 auf 5:1 davon. Doch dann steigerten sich die Wilhelmsburger und machten ihrerseits u.a. durch drei abgewehrte Satzbälle 5 Games in Folge. Zehndorfer/Haftner retteten sich jedoch in den Tiebreak, wo sie nach 6:0 Führung schließlich mit 7:4 erfolgreich blieben. In Satz 2 gerieten die beiden rasch mit Break in Rückstand, welches sie dann mit einem starken Returnspiel zum 4:4 egalisieren konnten. Ein weiteres Tiebreak war die logische Folge, in dem schließlich der dritte Matchball nach abgewehrtem Satzball den 10:8 Erfolg brachte und den 6:3 Auswärtssieg des ESV mit drei gewonnenen Doppeln besiegelte.

Mit gesamt 5 Punkten ist der Klassenerhalt bereits jetzt so gut wie gesichert – dennoch wird die Mannschaft am kommenden Sonntag gegen Pressbaum auf heimischer Anlage natürlich wiederum um den Sieg kämpfen. Die Gäste werden hingegen versuchen sich für die im Frühjahr erlittene 4:5 Heimniederlage zu revanchieren. Eine knappe und spannende Begegnung ist daher vorprogrammiert!